Newsletter 2016-1

Mitgliederrundschreiben

Ärztegesellschaft Heilfasten & Ernährung e.V.

11. Ausgabe, Februar 2016

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Liebes Mitglied der ÄGHE,

Im Rahmen der 44. Fortbildungstagung im Juni 2014 wurde in Kurort Radebeul bei Dresden, den eine lange Fastentradition auszeichnet, nach vier Jahren ein neuer Vorstand gewählt. Das Wahlergebnis sowie einen Bericht über die sehr informativen Fortbildungstage finden Sie im Text weiter unten. Im November 2014 fand die 45. Fortbildungstagung in der Klinik Buchinger Wilhelmi in Marbella statt.
Aufgrund des großen Erfolgs der 14. Fastenärztetagung hatte der Vorstand beschlossen, die 15. Fastenärztetagung am 27./28.06.2015 wieder im Überlinger Kursaal am Bodensee durchzuführen. Der mit 300 fastenbegeisterten Teilnehmern erneut sehr gut besuchte Kongress bot dem Fachpublikum ein hochkarätiges Programm.
2016 freuen wir uns am 18. Juni in Bayrischzell im traditionsreichen Natur-Hotel Tannerhof sowie am 26. November wieder in der andalusischen Sonne Marbellas tagen zu dürfen.
Für die medizinische Woche in Baden-Baden wird wieder eine wissenschaftliche Tagung eingeplant. Der genaue Tag steht noch nicht fest. Für Ärzte besteht die Möglichkeit der Fastenselbsterfahrung mit Theorie im Frühjahr und Herbst in Überlingen sowie zum Erwerb des Fastendiploms Kurse im Rahmen der ZAEN-Kongresse.

Wir freuen uns auf ihren Besuch bei unseren Tagungen und wünschen viel Freude beim Lesen des Newsletters.

Dr. med. Eva Lischka
mit dem Redaktionsteam Dr. med. Rainer Matejka
und Andrea Ciro Chiappa

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VORSTAND & MITGLIEDER

 ●  Ergebnis der Vorstandswahl in Radebeul am 28.6.2014
●  Begrüßung neue Mitglieder
●  Gefunden werden durch aktuelle Ärztesuche
●  Außendarstellung: Die ÄGHE in der Presse
●  Günstiges zkm-Angebot – die Zeitschrift für Komplementärmedizin

TERMIN & NOTIZ

 ●  47. Fortbildungstagung ÄGHE mit MGV im Natur-Hotel Tannerhof am 18.06.2016
 ●  Vortragssitzung zur Fastentherapie auf der 50. MedWoche Baden-Baden vom 28.10.-02.11.2016
 ●  48. Fortbildungstagung ÄGHE bei Buchinger-Wilhelmi in Marbella, Spanien 26./27.11.2016
 ●  ZAEN Weiterbildung mit Fastenwoche in Überlingen ab 23.02.2016 und ab 20.09.2016
 ●  ZAEN Kongresse 2016 in Freudenstadt vom 06.-10.04.2016 (Fastenkurs Do 8.4.2016) und 28.09.-02.10.2016

BERICHT & BEITRÄGE

●  44. Fortbildungstagung am 28./29.06.2014 im Bilzkurort Radebeul
●  45. Fortbildungstagung am 29./30.11.2014 in Marbella, Spanien
●  15. Fastenärztetagung am 27./28.06.2015 in Überlingen am Bodensee
●  46. Fortbildungstagung am 28.11.2015 in Berlin-Wannsee

WISSEN & WERT

●  Auf aeghe.de: Die wissenschaftliche Literaturdatenbank
●  VegMed 2016 – Vegetarische Ernährung und Medizin
●  dfa-Gesundheitsfasten ist wirksam

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VORSTAND & MITGLIEDER

Ergebnis der Vorstandswahl in Radebeul am 28.6.2014

Nach 4 Jahren stand eine Neuwahl des Vorstandes an. Rund 25 Mitglieder haben im schönen und traditionsreichen Bilzkurort Radbeul ein neues Vorstandsteam gewählt:

Dr. med. Eva Lischka aus Überlingen wurde wieder zur 1. Vorsitzenden gewählt.
2. Vorsitzende wurde Dr. med. Martha Ritzmann-Widderich aus Rottweil.
Geschäftsführer ist Dr. med. Henning Wittrock aus Überlingen.
Beisitzer sind:  Dr. med. Rainer Matejka aus Kassel, Prof. Dr. med. Andreas Michalsen aus Berlin, Dr. med. Rainer Stange aus Berlin, und Dr. med. Françoise Wilhelmi de Toledo aus Überlingen.

Einen Bericht zur gut besuchten und abwechslungsreichen Tagung steht weiter unten im Newsletter.

Der Vorstand

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VORSTAND & MITGLIEDER

Begrüßung neue Mitglieder

Im Namen aller Mitglieder heißt der Vorstand der ÄGHE folgende 37 ärztliche sowie nicht-ärztliche Mitglieder herzlich willkommen in unserer Gesellschaft!

Teija Taverna, Carmen Daufeld, Barbara Wettstein, Heinz Wettstein, Dr.med. Herta Hiebaum, Dr.med. Volker Wittje, Dr.med. Angelika Hauswald, Gudrun Mussehl, Dr.med. Uwe Burghardt, Irmtraut Graf,  Dr.med. Clemens Nanke, Karl-Heinz Amann, Dr.med. Henrik Meister, Simone Brüser, Bernhard Rick, Melanie Gekeler, Ulrike Lackner, Dr.med. Bernadette Altenhofer-Albrecher, Aloisia Schönke, Annette Poschner, Karl-Ludwig Poschner, Susanne Mattke, Diana Köblös, Simon Senner, Alfred Hantschk, Domenika Wolter, Johanna Bolland, Dorotheé Bölling, Morell Höfs, Ute Mühlbauer, Reiner Wettcke, Cornelia Wettcke, Anna Kratzert, Erika Lange, Dr.med. Christian Schabel, Dr.med. Doreen Jaenichen, Dr.med. Viola Borak.

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VORSTAND & MITGLIEDER

Gefunden werden durch aktuelle Ärztesuche

Die ÄGHE-Webseiten verzeichnen täglich 150 bis 300 Besucher. Im Spitzenmonat April 2015 waren es deutlich mehr: rund 4530 Menschen besuchten unsere Webseiten.

Leider haben nur wenige ärztliche Mitglieder ihre Kontaktdaten für die Webseiten für eine Veröffentlichung aktiv frei gegeben. Bitte senden Sie uns Ihre Kontaktdaten zu, wenn Sie das wünschen!

E-mail an: info@aeghe.de 
z.Hd. AC Chiappa

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VORSTAND & MITGLIEDER

Günstiges zkm-Angebot – die Zeitschrift für Komplementärmedizin

Neues Jahr – neues Wissen: Alle ÄGHE-Mitglieder können die zkm Zeitschrift für Komplementärmedizin im Jahresabo zum Vorzugspreis von 49,- € (statt 98.- €) plus Geschenk zzgl. Versand (Inland € 15,20 | Europa € 21,50 | Übersee € 33,50) beziehen.

Die Zielgruppen: Ärzte mit Zusatzbezeichnung oder in Weiterbildung Naturheilverfahren, Akupunktur, Homöopathie, Balneologie und Medizinische Klimatologie, Physikalische Therapie sowie alle naturheilkundlich tätigen Berufsgruppen.

Die zkm bündelt die relevanten Neuigkeiten aus der Naturheilkunde. Hinter allen Beiträgen stehen renommierte und engagierte Experten, die ihr Wissen pragmatisch zugänglich machen:
Großer Praxisteil mit Übersichtsartikel, Kasuistiken, den „vier Fachleuten“, einer Patienteninfo und dem Heilpflanzenporträt. Ergänzender Wissensteil mit den wichtigsten Studien- und Forschungsergebnisse mit direktem Bezug zu Ihrer Praxis. Visuelle Elemente mit Bilder, Grafiken, Tabellen und Zusammenfassungen ermöglichen den schnellen Zugang zum Thema und sorgen für Übersicht und ansprechende Gestaltung.

Weitere Pluspunkte: Inkl. Online-Archiv (gilt nur für persönliche Abonnements) und Rabatt auf die Kongresskarten zur Medizinischen Woche in Baden-Baden.

Abo-Bestellung über die Webseiten des Thieme-Verlagshauses unter Angabe der ÄGHE-Mitgliedschaft:  http://lp.thieme.de/aktion-abopr/zkm/

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TERMIN & NOTIZ

18. Juni 2016

47. Fortbildungstagung mit Mitgliederversammlung der ÄGHE im Natur-Hotel Tannerhof in Bayrischzell

„Gegründet 1986 – 30 Jahre ÄGHE!“

Nach rund 12 Jahren tagen „wir“ wieder im schönen Tannerhof. Das im Jahre 1904 (!) gegründete und bis heute erfolgreich Naturheilkunde praktizierende Alpenhotel bietet seinen Gästen seit Jahrzehnten Fastentherapien an. Die Gastgeber Dr.med. Burgi von Mengershausen und Dr.med. Roger Brandes führen das Natur-Hotel in der 4. Generation.

Das genaue Programm wird noch bekannt gegeben.

Anmeldungen sind bereits möglich unter: https://aerztegesellschaft-heilfasten.de

Kostenfrei für ÄGHE-Mitglieder
€ 45,- Tagungsgebühr für Nicht-Mitglieder
zzgl. Verpflegungspauschale (für alle)
Die Kosten für ein Abendessen (Menüauswahl exkl. Alkoholika) gehen extra.
Die Tagungsgebühr kann auf eine Mitgliedschaft angerechnet werden.
Bankverbindung: Sparkasse Überlingen
BLZ: 69050001 Kto-Nr: 1024520 IBAN: DE50690500010001024520
Stichwort „Tannerhof 2016“

Tagungsort:  

Natur-Hotel Tannerhof
Drs.med. Burgi von Mengershausen und Roger Brandes
Tannerhofstraße 32
83735 Bayrischzell
Tel.: (+49) 08023-810
info(at)tannerhof.de
www.natur-hotel-tannerhof.de 

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TERMIN & NOTIZ

28.10.–2.11.2016

Vortragssitzung der ÄGHE auf der 50. Medizinischen Woche in Baden-Baden vom 

Die Vorträge der Ärztegesellschaft Heilfasten und Ernährung e.V. finden im Rahmen der Medwoche – Europas größtem Ärztekongress für Komplementärmedizin – statt. 

Vorsitz: Dr.med. Rainer Matejka, Dr.med. Rainer Stange

Das genaue Programm wird noch bekannt gegeben.

www.medwoche.de

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TERMIN & NOTIZ

26./27.11.2016

48. Fortbildungstagung der ÄGHE in der Klinik Buchinger-Wilhelmi in Marbella, Spanien 

Informationen über das Haupt- und Rahmenprogramm werden Mitte 2016 bekannt gegeben.

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TERMIN & NOTIZ

ZAEN Weiterbildungen mit Fastenwoche nach Buchinger in Überlingen
ab 23.02.2016 und ab 20.09.2016

Mehr Informationen zur Weiterbildung Naturheilverfahren finden Sie hier 
Veranstaltungsort
Kurpark-Klinik Überlingen am Bodensee, Gällerstraße 10, 88662 Überlingen
Klinik Buchinger am Bodensee, Wilhelm-Beck-Str. 27, 88662 Überlingen
Veranstalter
Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin e.V.
www.zaen.org/kongresse/veranstaltungstermine.html

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TERMIN & NOTIZ

06.04.-10.04.2016
28.09.-02.10.2016

ZAEN-Kongresse 2016 in Freudenstadt

Fort- und Weiterbildung Naturheilverfahren für Ärzte

130. ZAEN-Kongress vom 6. bis 10. April 2016
Leitthema Sportmedizin + 65 Jahre ZAEN

131. ZAEN-Kongress vom 28. Sep. bis 2. Okt. 2016

Der Kongress im Kurhaus Freudenstadt hat Tradition. Seit mehr als 60 Jahren treffen sich hier die Ärzte für Naturheilverfahren und Komplementärmedizin.

www.zaen.org

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BERICHT & BEITRÄGE

44. Fortbildungstagung der ÄGHE im Bilzkurort Radebeul am 28./29. Juni 2014

In Zusammenarbeit mit dem Bilz-Bund für Naturheilkunde e.V.

Tagungsbericht von Dr. Rainer Matejka, Kassel

In besonderem Rahmen fand am 28.06.2014 die Frühjahrstagung der Ärztegesellschaft Heilfasten und Ernährung statt. Friedrich Eduard Bilz (1842-1922) wirkte an dieser Stätte in Radebeul. Er gründete dort ein Naturheilsanatorium und das Bilz-Bad, welches für Bürger aller gesellschaftlichen Stände und aller Altersgruppen den Kontakt mit klassischer Naturheilkunde, vor allem Sonne, Wasser und Luft ermöglichen sollte und seinerzeit reichlich in Anspruch genommen wurde. Eine Besonderheit: Das erste Wellenbad der Welt ist Bestandteil des auch heute noch existieren Bilz-Bades und wird alle Stunde bei entsprechendem Andrang in Gang gesetzt.

Die rund 45 Teilnehmer waren schon im Vorfeld sehr herzlich durch das Ehepaar Geistlinger, die sich der Bilz -Tradition besonders verpflichtet fühlen, begrüßt worden

Nach der Eröffnung der Tagung durch Dr. Eva LischkaOberbürgermeister Bernd Wendsche für die Stadt Radebeul und Dr. Heidelore Geistlinger berichtete Dr. phil. Marina Lienert über die Fastentradition in Dresden.

Einer der ersten Streiter für die Naturheilkunde war Karl Friedrich Wilhelm Schlemmer, der sich später Ernst Mahner nannte (1808-1876). Er propagierte eine Urmedizin und kreierte Begriffe, die uns in der heutigen Zeit etwas drollig erscheinen wie etwa „Erweckung des Obsttriebes“, „Urhunger“, „Lügenhunger“ und „Suppenmagen“. Einer seiner Anhänger war der Arzt Lorenz Gleich (1789-1865) der den Begriff der Urmedizin letztendlich in den Begriff Naturheilkunde überführte.

Die breit gefächerte Geschichte der sächsischen Naturheilkunde wurde desweiteren repräsentiert von Franz Wilhelm Meinert (1817-1877), einem Juristen aus Dresden, der als Herausgeber der Zeitschrift „Der Naturarzt“ fungierte. Gustav Wollbold (1823-1988) bezeichnete Nahrung als einen Speicher für Sonnenenergie. Eduard Bilz schließlich (1842-1922) wurde auch als „Propagandist der Naturheilkunde“ bezeichnet, der den Ideen der Naturheilkunde sehr nachdrücklich zum Durchbruch verhalf. Alle vorgenannten waren keine Ärzte. Ein typisches Phänomen, wie wir es häufig in der Naturheilkunde sehen. Heinrich Lahmann (1860-1905) versuchte Naturheilkunde wissenschaftlich zu untermauern.

Dresden, genauer gesagt, das Johannstädter Krankenhaus, im Dritten Reich in Rudolph Hess Krankenhaus umbenannt, war in den 1930er Jahren Ort eines bis heute bekannten Modellversuches: Der Naturheilkundler Prof. Alfred Brauchle (1898-1964) und der Internist Dr. Franz Grote (1886-1960) führten gemeinsam eine internistische Abteilung. Eine solche Modellkonstellation gibt es bis heute nicht wieder.

Im zweiten Vortrag berichtete Dr, Heidelore Geistinger über ihre erst 20-jährige Fastenerfahrung im von ihr geführten Bilz – Kurhaus. Das Konzept basiert auf klassisch – naturheilkundlichen Prinzipien. Die Kollegin schilderte eindringlich die Schwierigkeiten, die sich unmittelbar nach der Wende mit dem Erwerb des Bilz – Kurhauses und der praktischen Etablierung dieser Therapie ergaben.

Dr. Francoise Wilhelmi de Toledo, Überlingen, berichtete über Fasten und Genexpression, vor allem im Hinblick auf Krebs. Als Einstieg wurde der Satz von Heinz Fahrner zitiert, demzufolge Fasten die stärkste Anregung auf die menschliche Selbstheilung ist – sowohl physisch, als auch psychisch. Aufgrund der Forschungen von Prof. Valter Longo (USA) sei ein Übermaß an Protein in der Ernährung genauso schädlich wie Rauchen. Vor allem im Tierversuch konnte bestätigt werden, daß die Alterungsparameter RAS und TOR durch eine proteinreiche Ernährung angeregt, durch Fasten reduziert werden. Zudem erhöhe Fasten die Sensitivität gegenüber Chemotherapien bei besserer Verträglichkeit. Es steigere die Vagusaktivität am Herzen, verbessere die Insulintoleranz, im Darm werde die Energieaufnahme reduziert und in der Niere eine energiesparende, ketotische und acidotische Stoffwechselsituation begünstigt.

Nach der Mittagspause berichtete Dr. Julia Neidel, FÄ für Anästhesie und Gesundheitsökonomin vom Elblandklinikum Radebeul über ein Modellprojekt zur Etablierung naturheilkundlicher Verfahren im Akutkrankenhaus. Geplant ist die adjuvante Einbringung klassisch bewährter Naturheilverfahren wie beispielsweise Quarkwickel als interdisziplinäre Möglichkeit bei verschiedenen Fachabteilungen, wie etwa Orthopädie, Neurologie, innere Medizin.

Dr. Rainer Stange, Berlin, referierte über die Niere im Fasten. Es wurden einige interessante Fakten zunächst zu Nierensteinen dargestellt. So soll bei einer Trinkmenge unter 1,275 Litern das Nierensteinrisiko um rund 30% steigen. Eine signifikante Reduktion trete bei einer durchschnittlichen Trinkmenge von über 2,538 Litern pro Tag auf. Möglicherweise wirken auch Softdrinks fördernd auf Nierensteine. Koffein soll dagegen einen protektiven Effekt haben. Bei reduzierter Eiweißaufnahme unter 50 g pro Tag komme es zu einer rund 30%igen Reduktion der Nierensteinhäufigkeit. Dies unterstreicht u. a. die Problematik etwa der Atkins Diät und ähnlicher Verfahren.

Die Harnsäure wurde als Antioxidans vorgestellt. Es sei sogar das Wichtigste des Körpers. Insofern seien extrem niedrige Harnsäurewerte gar nicht das Ziel. Rainer Stange rundete sein Referat mit einem Bericht über die komplementärmedizinische Tagung IRCIMH/ISCMR in Miami, Florida, vom Mai 2014 ab.

Das Schlussreferat bestand aus der Darstellung interessanter und instruktiver Fastenkasuistiken durch die Dres. Eva und Norbert Lischka, Überlingen.

Der Abend gestaltete sich in geselliger Runde im Bilz – Kurhaus, wobei alle Teilnehmer die wunderbare Gastfreundschaft des Ehepaars Geistlinger genießen konnten.

Am Sonntag, den 29.06. führt Frau Dr. Geistlinger durch die Behandlungsräume Ihres Bilz – Kurhauses, wobei die interessante Historie der Einrichtung noch einmal plastisch dargestellt wurde. Es bestand darüber hinaus die Möglichkeit der Besichtigung des Bilz Museums und des Wellenbades.

Danach wurde eine rund zweistündige Führung in Dresden – Weißer Hirsch – angeboten, um die dortigen Wirkstätten, insbesondere von Lahmann, unter Führung von Frau Lienert zu besichtigen.

Alle Teilnehmer werden dieser Tagung sicher in sehr nachhaltiger Erinnerung behalten.

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BERICHT & BEITRÄGE
44. Fortbildungstagung im Bilzkurort Radebeul am 28./29.06.2014

Fasting and gene expression

Dr. med. Francoise Wilhelmi de Toledo, Buchinger-Wilhelmi, Überlingen am Bodendee
www.buchinger-wilhelmi.com

The Maria Buchinger Foundation 2013 Award winner Valter Longo started his career by studying calorie restriction and longevity at Roy Walfordʼs laboratory. He found that living with 30% less calories was reducing high blood pressure, diabetes, cardiovascular diseases, and obesity, all in one. Instead of 10 different drugs, only 1 health-enhancing procedure would be required. Because lifelong renouncement to full satiety is not easy to achieve, intermittent fasting was considered as an alternative. Initially, Longo studied yeasts and screened their 6,000 genes in search of aging pathways [4]. He worked on the RAS 1.2-PKA pathways showing that they suppress protective and repair genes in presence of glucose, proteins, and growth factors like IGF1. After replacing glucose with water, yeasts lived twice as long, and their repair functions were activated. Similar results were discovered by deactivating the RAS pathways by means of mutations. Longo and coworkers discovered the gene SCH9 as part of the TOR/SK6 pro-aging pathway: when deactivated, the yeast mutants lived 3 times longer, were multistress resistant against all types of oxidative, physical (like heat shocks), and toxic stresses, and remained small in size. If deactivation of the aging pathways and fasting are combined, yeasts mutants can live up to 10 times longer. Later on, Longo studied a population of Ecuadorians suffering from Laron syndrome, a congenital condition where receptors of growth hormone production are impaired. The people affected are very low in size but have no age-related diseases like diabetes, cardiovascular disease, or cancer.

The multiple stress resistance of yeasts and mice was also proved by injecting chemotherapy drugs like doxorubicine and cisplatin [5]. This made Longo and his coworkers study the effect of fasting on cancer cells. The results showed that cancer cells are more vulnerable to chemotherapy during the fasting period [6]. The fasting-induced acute weight loss could be compensated soon, whereas the control group who received chemotherapy lost weight continuously, without regaining it. Finally, Longo could demonstrate that fasting protects against chemotherapy-induced side effects [7, 8] and neuronal damages like behavioral deficiencies and deficits in motor coordination, learning, and memory. Stem cells regeneration had been demonstrated, and enhanced synapse plasticity was suggested. Currently, several clinical trials are being conducted with fasting periods as well as with periods of FMED.

4 Fontana L, Patridge L, Longo V, et al.: Extending healthy life span – from yeast to humans. Science
2010;328:321–326
5 Raffaghello L, Safdie F, Longo V, et al.: Fasting and differential chemotherapy protection in patients. Cell Cycle 2010;9:4474–4476
6 Lee C, Raffaghello L, Longo V, et al.: Fasting cycles retard growth of tumors and sensitize a range of cancer cell types to chemotherapy. Sci Transl Med 2012;4:124ra127
7 Safdie F, Dorff T, Longo V, et al.: Fasting and cancer treatment in humans: a case series report. Aging (Albany NY) 2009;1:988–1007
8 Raffaghello L, Lee C, Longo V, et al.: Starvation-dependent differential stress resistance protects normal but not cancer against high-dose chemotherapy. Proc Natl Acad Sci USA 2008;105: 8215–8220

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BERICHTE & BEITRÄGE
44. Fortbildungstagung im Bilzkurort Radebeul am 28./29.06.2014

Kasuistiken in der Fastentherapie

Dr.med. Eva Lischka, Buchinger-Wilhelmi, Überlingen am Bodendee
www.buchinger-wilhelmi.com

Abstract als PDF

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BERICHTE & BEITRÄGE

45. Fortbildungstagung in der Klinik Buchinger-Wilhelmi in Marbella, Spanien 29./30.11.2014

Bericht von Andrea Ciro Chiappa

Mit rund 35 Teilnehmern fand die kleine, aber sehr feine Fortbildungstagung im Süden Spaniens statt. Neben der Vorstellung der Klinik Buchinger Wilhelmi in Marbella durch Direktor Claus Rohrer und dem ärztlichen Leiter Dr. José Manuel García Verdugo, wurden weitere spannende Themen vorgestellt.

Frau Dr. Annette Jänsch, Immanuel Krankenhaus Berlin-Wannsee, stellte das Konzept und die Durchführung der Berliner Studie Fasten bei Chemotherapie vor. Der bedeutende Risikofaktor Fettleber im Zusammenhang mit Fasten wurde von Dr. Stefan Drinda, Chefarzt bei Buchinger-Wilhelmi in Überlingen, dargestellt. Weiter wurden aktuelle Ergebnisse über Fasten bei Hypertonie vorgestellt von Dr. Michael Boschmann, Franz-Volhard Clinical Research Center Berlin. Das Thema Fastentherapie und Rheuma in Spanien behandelte Frau Dr. Virginia Coret, Marbella. Und in gewohnt spannender Weise stellte Frau Dr. Eva Lischka neue interessante Kasuistiken zur Fastentherapie vor.

Geselliges Beisammensein zum Gedankenaustausch und eine Führung durch die Altstadt Marbellas rundeten die Tagung in hervorragender Weise ab.

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BERICHTE & BEITRÄGE
45. Fortbildungstagung in der Klinik Buchinger-Wilhelmi in Marbella, Spanien 29./30.11.2014

Intermittierendes Fasten während Chemotherapie bei Patientinnen mit Mamma- und Ovarial-Karzinom- eine randomisierte Studie

Dr. med. Annette Jänsch, Immanuel-Krankenhaus Berlin, Abteilung für Naturheilkunde  www.naturheilkunde.immanuel.de

In diesem Vortrag wurde die Methodologie der noch laufenden Studie vorgestellt. Anhand der ersten 30 abgeschlossenen Fälle wurden über Abläufe der Studie, die Frage der Machbarkeit im klinischen Alltag und die Erfahrungen im Fasten mit der speziellen Gruppe krebskranker Frauen unter laufender Chemotherapie berichtet. Die Referentin hat als Studienärztin in enger Zusammenarbeit mit der Fastenleiterin Frau Barbara Kunz alle Patientinnen aufgenommen, Abschluss-untersucht und während der Studie betreut.

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BERICHTE & BEITRÄGE
45. Fortbildungstagung in der Klinik Buchinger-Wilhelmi in Marbella, Spanien 29./30.11.2014

Kasuistiken in der Fastentherapie

Dr.med. Eva Lischka, Buchinger-Wilhelmi, Überlingen am Bodendee
www.buchinger-wilhelmi.com

Abstract als PDF

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BERICHTE & BEITRÄGE

15. Fastenärztetagung: Internationaler Kongress

am 27./28. Juni 2015 in Überlingen am Bodensee

FASTEN 2.0

In den Überlinger Kursaal – direkt am Bodensee gelegen – lud die Ärztegesellschaft Heilfasten und Ernährung e.V. ein. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit den Kliniken Buchinger-Wilhelmi, der Kurpark-Klinik Überlingen sowie der Maria-Buchinger-Foundation statt. Rund 300 namhafte Mediziner, Wissenschaftler und Fastenleiter nahmen am internationalen Kongress „Fasten 2.0“ teil. Neben bekannten deutschen Fastenexperten sprachen auch drei Professoren aus den USA über neue Aspekte in der Fastenforschung: Prof. Valter Longo, Professor für Biogerontologie und Zellbiologie an der Davis School of Gerontology (University of Southern California ) und Direktor des Longevity Institute in Los Angeles, Prof. Miriam Bredella, Associate Professor an der Harvard Medical School des Massachusetts General Hospital (USA) und Prof. Jay Mitchell, Abteilung of Genetics and Complex Diseases an der Harvard University School of Public Health Boston (USA).

Verleihung des Maria-Buchinger-Preises an zwei bedeutende Fastenärzte.

Dr. Françoise Wilhelmi de Toledo, medizinische Direktorin der Kliniken Buchinger-Wilhelmi Bodensee und Marbella sowie Vorsitzende der Maria-Buchinger-Foundation, übertrug den zweijährlich dotierten Maria-Buchinger-Preis an zwei Pioniere der Fastentherapie:
Dr.med. Heinz Fahrner war Schüler und Nachfolger Otto Buchingers und leitender Arzt von Buchinger Wilhelmi bis 1989. Er ist Autor des Standardwerks „Fasten als Therapie“ und Gründungs- und Ehrenvorsitzender der Ärztegesellschaft Heilfasten- und Ernährung e.V.
Dr.med. Hellmut Lützner war von 1961 bis 1973 als Oberarzt in der Klinik Buchinger-Wilhelmi tätig. Von 1975 bis 1992 leitete er als Chefarzt die Kurpark-Klinik in Überlingen. Er ist Autor zahlreicher Bücher und Gründer der Fastenbewegung ‚Fasten für Gesunde‘, sowie auch Ehrenvorsitzender der ÄGHE e.V. Beide leben in Überlingen.

Die Überlinger Kurpark-Klinik feiert 40 Jahre Jubiläum
Die Fachklinik für ernährungsabhängige Krankheiten & Innere Medizin wurde im Jahr 1975 gegründet. Die Therapieschwerpunkte der Kurpark-Klinik liegen im Heilfasten, den klassische Naturheilverfahren sowie der Behandlung von ernährungsabhängigen und -mitbedingten Krankheiten mit allen biologischen, psychischen und sozialen Implikationen. In langer Tradition realisiert die Kurpark-Klinik dabei ein aktuelles Konzept aus der Synthese von klassischen Naturheilverfahren und den Erkenntnissen der heutigen Schulmedizin.

Die Deutsche Fastenakademie feiert 35 Jahre Jubiläum
Der dfa e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich seit 1980 für die Verbreitung des Fastens für Gesunde nach der Methode Buchinger/Lützner in der breiten Bevölkerung engagiert. Zu diesem Zweck bildet die dfa FastenleiterInnen aus, informiert interessierte Menschen und setzt sich für die Anerkennung dieser bewährten Methode als einen wichtigen Bestandteil der Gesundheitsvorsorge im Sinne von Prävention ein.

Ein weiteres Highlight stellte der Galaabend mit Buffett und Tanzshowprogramm 
der Salsa-Band Latin Love Affair dar.

Leider verzögert sich die Einstellung der Videobeiträge aufgrund laufender Publikationen. Alle Tagungsteilnehmer und Mitglieder werden benachrichtigt, sobald die Videos verfügbar sind.

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BERICHTE & BEITRÄGE
15. Fastenärztetagung in Überlingen am Bodensee 2015

Maria Buchinger Foundation-Preis geht an Heinz Fahrner und Hellmut Lützner

Zwei Pioniere der Fastenmedizin

Ausgezeichnet wurden im Rahmen der Tagung jedoch in diesem Jahr zwei Überlinger Pioniere des Fastens:  Dr. Hellmut Lützner (Bild links) und Dr. Heinz Fahrner (Bild mitte) erhielten den Maria Buchinger Foundation-Preis 2015 für ihr Lebenswerk. Die „Generation Fasten 1.0“, wie Francoise Wilhelmi de Toledo, die medizinische Leiterin der Buchinger Wilhelmi Kliniken, die Pioniere bezeichnete, hatten zu ihrer Zeit noch grundlegende Überzeugungsarbeit zu leisten. Mitte der 1980er Jahre, als Fahrner bei Buchinger-Wilhelmi als Chefarzt arbeitete – insgesamt war er 30 Jahre lang an der Klinik beschäftigt – und das Buch „Fasten als Therapie“ veröffentlichte, habe man „das Fasten als alte, überholte Methode angesehen, vielleicht auch darüber gelächelt“, sagt der 95-jährige Preisträger. „Was soll das bringen, wenn man nichts zu essen bekommt?“, hätten die Leute gefragt. Dann aber habe er gemerkt, dass das Fasten den Patienten half und es ihnen gefiel. Es war die Erfolgsgeschichte des Fastens, die Fahrner ebenso wie Lützner begleiteten und vorantrieben.

Fahrner habe die ganzheitliche Therapie eingeführt, unter anderem fastenbegleitend das autogene Training und die Traumarbeit. Nicht zuletzt sei er „ein großer, kluger, stiller und weiser Diener seiner Patienten, seiner Mitarbeiter und Mitmenschen“ gewesen, so der ehemalige Chefarzt bei Buchinger Dr. Christian Kuhn.

Hellmut Lützner war von 1961 bis 1973 Oberarzt in der Klinik Buchinger Wilhelmi und von 1975 bis 1992 Chefarzt der Kurpark-Klinik. Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Artikel und Bücher, darunter des seit 40 Jahren vielfach verkauften Ratgebers „Wie neugeboren durch Fasten“. Lützner rief erstmals Selbsterfahrungsveranstaltungen für Ärzte ins Leben, die bis heute erfolgreich in Überlingen angeboten werden. Er ist außerdem Gründer der Kurzfastenbewegung „Fasten für Gesunde“ und bildete Fastenleiter aus. „Damit haben Sie dem Fasten und dessen Ausbreitung einen großen Dienst geleistet“, so Kuhn in der Laudatio. Wilhelmi de Toledo sagte: „Unermüdlich wie ein Bergseil, Überlebenskünstler und kreativ wie die Menschen im Erzgebirge ist er ein großer Meister, eine Gallionsfigur der deutschen Fastenmedizin.“

Maria Buchinger Foundation-Preis: Zweck der Maria Buchinger Foundation ist, mit Hilfe von Spenden und Zuwendungen die Forschung im Bereich der Fastentherapie in Partnerschaft mit Universitäten und anderen Institutionen zu fördern. Herausragende Leistungen in der wissenschaftlichen Untersuchung und Dokumentation des Themas Fasten würdigt die Foundation seit 2011 alle zwei Jahre mit dem Maria Buchinger Foundation-Preis, der mit 5000 Euro dotiert ist. 2015 wurde der Preis zum dritten Mal verliehen. Im ersten Jahr ging der Preis posthum an Professor Christine Uhlemann (Jena), für die Untersuchung der Wirksamkeit des Heilfastens bei Arthrose. Im Jahr 2013 erhielt ihn Professor Valter Longo von der University of South California. Er untersucht die Rolle des Fastens in der Krebsbehandlung und die Zusammenhänge von Fasten und einer hohen Lebenserwartung.

Zur Stiftung: Maria Buchinger und ihr Mann Helmut Wilhelmi gründeten 1953 zusammen mit Marias Vater Dr. Otto Buchinger die Fastenklinik Buchinger-Wilhelmi in Überlingen. 20 Jahre später entstand die Klinik in Marbella, im spanischen Andalusien. Ein Jahr nach dem Tod Maria Buchingers in Marbella gründete die Familie ihr zu Ehren im Jahr 2011 die „Maria Buchinger Foundation“.

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BERICHTE & BEITRÄGE
15. Fastenärztetagung in Überlingen am Bodensee 2015

40 Jahre Kurpark-Klinik Überlingen- Fasten in der Sozialmedizin

Dr. med. Gunther Hölz, Kurpark-Klinik, Überlingen am Bodensee www.kurpark-klinik.de

Die Kurpark-Klinik in Überlingen am Bodensee feiert dieses Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum.

Mit dem Titel ,,Fachklinik für ernährungsabhängige Krankheiten, Innere Medizin und Naturheilverfahren“ stellte sie schon in der damaligen Kliniklandschaft eine Besonderheit dar.
Der Schwerpunkt Heilfasten, Ernährungsmedizin und Naturheilverfahren stand bis zu diesem Zeitpunkt sozialversicherten Patienten nicht zur Verfügung und hatte auch in der medizinischen Beurteilung bei Weitem nicht die Wertschätzung, die diese Methoden heute genießen.

Bei der Gründung 1975 wurde die Kurpark-Klinik ausschließlich von Patienten der Landesversicherungsanstalt Baden belegt. Die Zuweisung erfolgte indikationsbezogen überwiegend für Adipositas und entsprechende Folgeerkrankungen. Da die naturheilkundliche Vorgehensweise für fast alle Patienten völlig fremd war, musste hier zunächst große Motivationsarbeit geleistet werden. Getragen durch die guten Ergebnisse in der „Rehabilitationsstudie Baden“ schaffte sich die Kurpark-Klinik zunehmend Respekt und Anerkennung.

Im Rahmen der drastischen Veränderungen im Rehabilitationsbereich Mitte der 90-er-Jahre wurde der Belegungsvertrag mit der LVA Baden deutlich reduziert, es war notwendig, in kurzer Zeit neue Kostenträger für die Klinik zu finden. Sehr hilfreich war in dieser Zeit die in unserer Klinik durchgeführte große ergebnisorientierte IRES-Studie, in der die hohe Wirksamkeit des therapeutischen Konzeptes auch wissenschaftlich belegt. Es zeigten sich in allen Dimensionen vorzügliche Ergebnisse nach der Rehabilitation, auch die Kontrollergebnisse nach einem Jahr waren ganz hervorragend.
So entwickelte sich über die Jahre eine ganz gemischte Belegungsstruktur, die sowohl weiterhin von der Rentenversicherung, sämtlichen Krankenkassen und auch Privatpatienten getragen wird.
Unter der Erkenntnis, dass nachhaltige Lebensstilveränderungen nur teilweise mit einem einzigen stationären Heilverfahren hergestellt werden können, entwickelte die Klinik gemeinsam mit dem Rentenversicherungsträger 1999 das sogenannten Etappenheilverfahren. Die Wirksamkeit wurde wiederum wissenschaftlich mit dem IRES-Instrumentarium belegt.

Seit dem Jahre 2000 ist die Klinik als Behandlungseinrichtung für Typ-2-Diabetiker nach den Richtlinien der Deutschen Diabetes-Gesellschaft zertifiziert, was im Rahmen der Zuweisung, insbesondere von den Krankenkassen eine weitere Stabilisierung darstellte.

Im Jahre 2004 wurde die Klinik als Lehrklinik für Ernährungsmedizin zertifiziert und beteiligt sich auch in Kooperation mit dem ,,Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren“ an der Weiterbildung der Ärzte.

Wir sind überzeugt, dass das therapeutische Konzept mit Heilfasten, Ernährungsmedizin und den ergänzenden Methoden die richtigen Antworten für die typischen chronischen Erkrankungen unserer Zeit darstellt. Im Benchmarking unter allen Rehabilitationskliniken in Deutschland, die auf einer Befragung der Patienten von der Rentenversicherung nach etwa einem halben Jahr basiert, steht die Klinik seit Jahren auf Platz 1. Dies begründet sich zum einen sicher durch unser hoch motiviertes und qualifizierles Personal. Zum anderen glaube ich aber auch, dass das therapeutische Konzept mit der hohen Erlebnisdimension zu diesen anhaltend vorzüglichen Ergebnis beiträgt.

Es bleibt zu hoffen, dass in Zukunft dem Heilfasten, der Ernährungsmedizin und den ergänzenden Naturheilverfahren auch in der Sozialmedizin eine wachsende Bedeutung zukommt.

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BERICHTE & BEITRÄGE
15. Fastenärztetagung in Überlingen am Bodensee 2015

Fasten und medikamentöse Therapie bei Diabetes mellitus Typ 2 – Konzept und Rezept

Dr. med. Walter Kronsteiner, Kurpark-Klinik, Überlingen am Bodensee www.kurpark-klinik.de

Eine Fastentherapie bietet gute Möglichkeiten zu einer Stoffwechselverbesserung bei übergewichtigen Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2. In einem stationären Setting erfolgen während des Fastens gleichzeitig gesundheitsbildendeMaßnahmen zur Entwicklung eines gesünderen Lebensstils. Zusätzlich können den Betroffenen diabetesspezifische Wissensinhalte vermittelt werden.
Ziel ist neben der Verbesserung des Risikofaktors „Blutzucker“ und der damit im Zusammenhang stehenden Folgeprobleme die Vermittlung von Selbstkompetenzen bei Ernährung und Bewegung im Anschluss an das Fasten.

Nach Fastenbeginn ist in der Regel eine baldige Verbesserung der Blutzuckerwerte erkennbar, vor allem dann, wenn noch eine ausreichende Betazellaktivität der Bauchspeicheldrüse vorliegt. Bei Therapiebeginn ist immer eine Anpassung der Antidiabetika (und auch der Antihypertensiva)an die sich verändernde Ernährungssituation des Fastens nötig.

Insulintherapien können meist zunächst – unter fortgesetzter Beobachtung der Blutzuckerwerte – pausiert werden. Im Anschluss an das Fasten kann dann eine neue Therapieform oder Modifikation der Insulintherapie erwogen werden, die die weitere Gewichtsreduktion bei Vorliegen von Übergewicht unterstützt und dem neu etablierten Ess- und Bewegungsverhalten angemessen ist.
Bei initial unzureichend eingestellten Patienten wird eine bereits vorbestehende Insulintherapie zu Beginn des Fastens in reduzierter Form noch fortgesetzt und kontinuierlich an die Stoffwechselverbesserung angepasst.

Während der Kostaufbautage wird ggf. eine veränderte Medikation neu begonnen. Je nach Ausgangsbedingungen kann unter einer konsequenten Nutzung der Basistherapie „Ernährung und Bewegung“ zunächst auch noch auf eine medikamentöse Therapie verzichtet werden. Bei Fehlen von Kontraindikationen wird ggf. z. B. mit Metformin (wieder) begonnen, als medikamentöse Optionen stehen aber im Prinzip auch alle anderen Antidiabetika zur Verfügung. Bei Insulintherapien zeigt sich bei übergewichtigen Patienten fast immer eine ausgeprägte Reduktionsmöglichkeit der Dosierung im Vergleich zu der Zeit vor dem Fasten. Eine geschickte Kombination mit anderen Antidiabetika kann ggf. sinnvoll sein und Synergien freisetzen, die das Ziel einer weiteren metabolischen Verbesserung unterstützen.

Der erlebnisorientierte Charakter des therapeutischen Fastens kann in einem multimodal ausgerichteten Behandlungsablauf eine Modifikation des Lebensstils möglich machen und wieder mehr Zuversicht in die eigenen Möglichkeiten einer Einflussnahme auf die Krankheit vermitteln.

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BERICHTE & BEITRÄGE
15. Fastenärztetagung in Überlingen am Bodensee 2015

Effects of caloric restriction on body composition

Miriam A. Bredella, MD, Harvard Medical School of Massachusetts General Hospital, Boston (USA)

Obesity is a known risk factor for the development of insulin resistance and a key component of the metabolic syndrome. Especially visceral obesity is associated with increased cardiometabolic risk. In addition, accumulation of liver fat resulting in nonalcoholic fatty liver disease, is a major public health problem with the increase in the prevalence of obesity. Skeletal muscle is an important regulator of insulin homeostasis and accumulation of fat within muscle cells, intramyocellular lipids (IMCL), is strongly associated with measures of insulin resistance and may play an etiologic role in obesity-induced insulin resistance. Proton magnetic resonance spectroscopy (1H-MRS) is a noninvasive technique that can quantify IMCL and intrahepatic fat in vivo. We can also quantify abdominal fat compartments, including visceral adipose tissue (VAT) using MRI. In addition to increased cardiometabolic risk, elevated VAT, IMCL and intrahepatic lipids also have detrimental effects on bone. These fat deports are associated with decreased bone strength and increased fat content of bone marrow. Bone strength and marrow adipose tissue can be quantified non-invasively using high resolution CT and finite element analysis and 1H-MRS. Brown adipose tissue (BAT) is a fat compartment that is associated with energy expenditure and insulin sensitivity. BAT is prevalent in young individuals of normal weight. We can measure BAT using FDG-positron emission tomography (FDG-PET) with concomitant CT or MRI.
Description of imaging techniques and imaging examples of these fat depots will be provided. Changes in these fat depots in states of obesity, chronic undernutrition (anorexia nervosa) and short-term fasting (10 days) will be discussed.

Ergänzender Hinweis der Redaktion: http://rollingplanet.net/fettsucht-erhoeht-risiko-fuer-osteoporose/

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BERICHTE & BEITRÄGE
15. Fastenärztetagung in Überlingen am Bodensee 2015

Dietary protein content controls lipid metabolism independent of total calorie intake

James R. Mitchell, Ph.D., Harvard T. H. Chan School of Public Health, Boston (USA)

Our research has been focused on understanding the nutritional and molecular basis underlying the ability of short-term dietary interventions, including water-only fasting or reduced food intake (dietary restriction, DR), to increase stress resistance in pre-clinical models of surgical stress. For example, we have found that 3 days of fasting or 1 week of 50% DR in rodents protects against common surgical complications such as ischemia reperfusion injury to various organs (brain, kidney and liver) or intimal hyperplasia, with important translational implications for what we should (or shouldn’t) eat prior to surgery. In both cases, removal of dietary protein could largely recapitulate the effects of fasting or DR on surgical stress resistance. However, protein restriction also induced beneficial changes in glucose and lipid metabolism, including improved insulin sensitivity and blood lipid profiles.

Here, we propose a model in which dietary protein content is the major determinant of whether fat is stored in white adipose tissue (WAT), or mobilized from WAT to liver for redistribution and oxidation. Our data indicate that rodents fed for 1 week on a diet lacking protein display fasting-like changes including loss of body weight, reduced adiposity, increased fatty acid oxidation, and reduced circulating triglycerides (TG). Importantly, these changes occurred independent of total calorie intake on diets that were high either in sugar content (90% of calories, with 50% from sucrose) or fat content (60% of calories). Genetic studies revealed that hyperactivation of the nutrient/energy sensing kinase mTORC1 specifically in the liver blocked the improvement in circulating TG on a protein free diet, prompting us to look in greater depth in the liver for underlying molecular mechanisms. We found that protein restriction altered the fate of fatty acids entering the liver from the WAT by both reducing secretion of VLDL particles and promoting lipid droplet formation and fatty acid oxidation.

Finally, we identified a liver-specific transcription factor that controls this switch, and a novel mechanism by which dietary protein restriction results in its activation. Taken together, our data suggest that modulation of dietary protein intake is a powerful and rapid trigger of beneficial changes in both stress resistance and energy metabolism.

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BERICHTE & BEITRÄGE
15. Fastenärztetagung in Überlingen am Bodensee 2015

Fastenbegleitung bei Chemotherapie gynäkologischer Krebserkrankungen- erste Erfahrungen aus einer randomisierten Studie

Dr. med. Annette Jänsch, Internistin, Naturheilverfahren und Barbara Kunz, Diätassistentin, Fastenleiterin am Immanuel-Krankenhaus Berlin, Abteilung für Naturheilkunde, Charite Berlin, http://naturheilkunde.immanuel.de

Die Referentinnen haben als Studienärztin und Fastenleiterin dieser Studie umfangreiche Erfahrungen beim intermittierenden Fasten mit der speziellen Gruppe krebskranker Frauen unter laufender Chemotherapie gesammelt. Eingeschlossen wurden 50 Frauen mit Mamma- oder Ovarialkarzinom, die randomisiert in zwei Gruppen die Hälfte ihrer Chemotherapiezyklen fasten sollten ( Gruppe A die ersten 3/2 , Gruppe B die letzten 3/2 Zyklen). Jede Fastenperiode umfasste den Zeitraum von ca. 36 Stunden vor Beginn und 24 Stunden nach Beendigung der Chemotherapie. Mittels Fragebögen wurde die Lebensqualität der Studienteilnehmerinnen an jeweils drei Zeitpunkten pro Chemotherapiezyklus erfasst. Es werden Ablauf, Methodologie und Besonderheiten der noch laufenden Studie vorgestellt. Eine Studienteilnehmerin wird in einem live-Interview über ihre Erfahrungen berichten.

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15. Fastenärztetagung in Überlingen am Bodensee 2015

Fasten gestern, heute, morgen – eine Standortbestimmung

Impuls von Niklaus Brantschen SJ, Lassalle Institut, Bad Schönbrunn (Schweiz), www.lassalle-institut.org

Fasten ist so alt wie der Mensch. Es gehört zu ihm wie der aufrechte Gang, wie das Stehen und Verstehen, wie das Greifen und Begreifen. Doch der homo sapiens ist mehr als das, was er verstehen und begreifen kann. Gerade der zeitweilige Verzicht auf Nahrung lässt ihn das Numinose, Heilige erfahren und die Kräfte der Selbstheilung entdecken. Das war zu der Zeit, da Ärzte noch Priester waren und Priester Ärzte.
In der neueren Zeit hat das Fasten einen Säkularisierungsprozess erfahren. Die traditionsreiche Übung wurde erforscht, methodisch perfektioniert und in ein differenziertes Angebot umgemünzt. Das Fasten ist ein wichtiger Zweig des Gesundheits-und Wellnessbereichs geworden – und hilft nicht weinigen Menschen zu einem achtsamen, bewussten Leben.
Da Religionen und Kulturen sich mehr und mehr begegnen, wird das Fasten in Zukunft interkulturell und interreligiös ausgerichtet sein. Es wird wie im Ursprung vermehrt interdisziplinär sein und im Dienst eines „gutes Lebens“ stehen – oder es wird nicht das Fasten sein, wie ich es meine. Das Fasten wird uns weiterhin helfen, ein ethisch ausgerichtetes Leben zu führen – den andern und der Welt zum Wohle, uns selber zur Freude. Da das Sterben zum Leben gehört wie das Ausatmen zum Einatmen, ist schliesslich zu fragen: Wie und unter welchen Umständen kann uns das Fasten nicht nur zu einem guten Leben, sondern auch zu einem guten Sterben verhelfen?

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BERICHTE & BEITRÄGE
15. Fastenärztetagung in Überlingen am Bodensee 2015

Nüsse, Kerne und Ölsaaten – gesundheitlicher Wert

Dipl. oec. troph. Hans-Helmut Martin, UGB-Akademie, Gießen  www.ugb.de

Der Wert von Nüssen, Kernen und Ölsaaten wird oft unterschätzt. Im Vordergrund steht meist der Energiegehalt mit 2000 bis 3000 Kilojoule pro 100 Gramm. Dagegen stehen jedoch Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, sekundäre Pflanzenstoffe, Ballaststoffe und Protein. Neuere Untersuchungen lassen zudem den Energiegehalt in neuem Licht erscheinen und bringen gesundheitliche Wirkungen zutage. Im Folgenden wird der Begriff «Nüsse» für alle genannten Nüsse, Kerne und Ölsaaten unabhängig von ihrer botanischen Zuordnung verwendet.

Nährstoffgehalt in Nüssen

Die meisten Nüsse enthalten etwa 50 % Fett, 10 bis 30 % Protein und je 10 % verdauliche Kohlenhydrate und Ballaststoffe. Größere Abweichungen davon weisen insbesondere Cashewkerne (30 % Kohlenhydrate) und Maronen (42 % Kohlenhydrate, nur 2% Fett) auf. Die meisten Nüsse zeichnen sich durch einen hohen Gehalt an Omega-9-Fettsäuren aus. Reich an Omega-6-Fettsäuren sind Kürbiskerne, Mohn, Paranüsse und Sonnenblumenkerne. Leinsamen und Walnüsse verfügen über beachtliche Mengen an Alpha-Linolensäure, eine Omega-3-Fettsäure. Gesättigte Fettsäuren sind in Nüssen etwa zu 5 bis 15 % enthalten, in Kokosnüssen zu 26 %, ein großer Teil davon sind allerdings mittelkettige Fettsäuren.

Nüsse haben einen beachtlichen Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen – häufig ist dieser Beitrag deutlich größer als ihr Beitrag zur Energiezufuhr. Während 50 Gramm Nüsse 10 bis 15 % der wünschenswerten Energiezufuhr eines Erwachsenen decken, liegt die Mikronährstoffzufuhr aus derselben Menge teilweise erheblich höher…  Bitte weiterlesen unter: Abstract als PDF 

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BERICHTE & BEITRÄGE

46. Fortbildungstagung ÄGHE am 28.11.2015 in Berlin-Wannsee

In Kooperation mit Prof. Dr. Andreas Michalsen
Stiftungsprofessur für Naturheilkunde, Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie
Immanuel Krankenhaus und Charité – Universitätsmedizin Berlin
http://naturheilkunde.immanuel.de

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BERICHTE & BEITRÄGE
46. Fortbildungstagung in Berlin-Wannsee, 28.11.2016

Kurzfasten – Ein Einführungsmodell für niedergelassene Ärzte

Dr.med. Galina Heymann | Ärztin für Allgemeinmedizin – Naturheilverfahren – , Fastenärztin ÄGHE, Berlin-Schöneberg

Aus Sicht des Fastenarztes, ist das medizinische Fasten eine geeignete Methode für präventive Maßnahmen und bevorzugte Therapie bei verschiedenen Krankheiten.

Ziel meiner Überlegungen war es, eine interessierte Ärzteschaft
zusammen zu bringen, um eigene praktische Erfahrungen, im Rahmen einer Gruppe, durch Selbstanwendung zu gewinnen. Letztlich soll dies dazu dienen, erworbene Kenntnisse an Patienten weiter geben zu können. Die Gruppe bestand aus acht Schulmedizinern verschiedener Fachrichtungen ohne bisherige Fastenerfahrung. Um sich mit genügender Aufmerksamkeit diesem Thema widmen zu können, war eine angenehme
Atmosphäre und ein abwechslungsreiches Programm Voraussetzung.
Es wurde daher durch jeden Teilnehmer übers Wochenende (3 Tage) eine Unterkunft in einem Wellnesshotel gebucht, was Entbehrungen – die durch das Fasten entstehen – leichter ausgleichen lässt.

Die Tage teilten sich gemäß eines vorher geplanten Ablaufs wie folgt auf: Das Fastenprogramm bestand aus einem Entlastungstag am Anreisetag, sowie anschließend zwei Fastentagen mit sportlichen Aktivitäten, Darmreinigung,
Entspannung und Fortbildungseinheiten.
Dem Abschluss diente ein gemeinsamer Besuch eines Bonsaigartens, um bei einer Tasse japanischen Tee die Begegnung ausklingen zu lassen.
Von allen Teilnehmern gab es anschließend ein positives Feedback. So besteht die berechtigte Hoffnung, dass das Fasten mehr und mehr Verbreitung und Anwendung beim Patienten finden kann. Das durchgeführte Modell (Kurzfasten), kann auch als Grundlage für das intermittierende Fasten angenommen werden.

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BERICHTE & BEITRÄGE
46. Fortbildungstagung in Berlin-Wannsee, 28.11.2016

„Erfahrungen einer niedergelassenen Fastenärztin“

Dr. med. Martha Ritzmann-Widderich, FA für Allgemeinmedizin, Ernährungsmedizin, Vorstandsmitglied ÄGHE, Rottweil www.praxis-widderich.de

„Regelmäßiges therapeutisches Fasten stellt eine wirksame und kostengünstige Methode zur positiven Beeinflussung vieler akuter und chronischer Erkrankungen dar. Das Indikationsspektrum reicht von Allergien bis zu Zyklusstörungen. Auch als Maßnahme zur Prävention vieler Erkrankungen ist das Fasten sehr empfehlenswert, vor allem bei vorhandenen Risikofaktoren.“
An Akutwirkungen steht die Linderung aktueller Beschwerden im Vordergrund. Erzielbare Langzeiteffekte sind vor allem eine Normalisierung pathologischer Stoffwechselparameter sowie die Verzögerung der Progression von Sekundärschäden.
Neben der regelmäßig zu beobachtenden Verbesserung von Krankheitssymptomen und der Lebensqualität ist vor allem eine teils erhebliche Senkung der mortalitätsbedingten Kosten von Bedeutung. Beispielhafte Verläufe aus der Praxis bei verschiedenen Krankheitsbildern (z.B. Metabolisches Syndrom, rheumatischer Formenkreis) verdeutlichen diese Zusammenhänge.

Fastentherapien im ambulanten ärztlichen Bereich sind heute noch die Ausnahme. Gerade im Rahmen einer Allgemein- oder Internistischen Praxis profitieren viele Patienten vom Heilfasten und sind für entsprechende Angebote sehr offen. Die Teilnehmer an Gruppen oder Einzelfastentherapien steigen kontinuierlich.
Sie erhalten Anregungen zur Organisation und Durchführung von ambulanten Fastenkursen. Die Abrechnung erfolgt entweder als Selbstzahlerleistung bei gesetzlich Versicherten (Kosten-Teilerstattung durch viele Krankenkassen) oder entsprechend der GOÄ im Privatkassenbereich.

Empfohlen werden auch Kooperationsmodelle mit geeigneten Fachkräften (z.B. Oecotrophologen, geprüfte Fastenleiter mit Ernährungskompetenz) zur eigenen Entlastung. Ihnen obliegt auch die Durchführung ernährungstherapeutischer Anschlussprogramme zur Stabilisierung der anfangs erreichten Erfolge.

Regelmäßiges Fasten bedeutet je nach Ausgangslage Primär- oder Sekundärprävention durch Nutzung der natürlichen Ressourcen und Aktivierung körpereigener Regulationsmechanismen. Auf diese Weise Anleitung zur Selbsthilfe zu erteilen, ist für Ärzte und Patienten weitaus befriedigender, erfolgreicher und auch wirtschaftlicher, als überwiegend pharmakologische Symptomtherapie zu betreiben.

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46. Fortbildungstagung in Berlin-Wannsee, 28.11.2016

Mehr ambulante Fastentherapien! -Kooperation Fastenärzte-Fastenleiter-

Diana Köblös | Fastenleiterin dfa, Ernährungswissenschaftlerin Abtl. Naturheilkunde, Immanuel Krankenhaus Berlin-Wannsee www.naturheilkunde.immanuel.de

Derzeitige Fastenlandschaft im Kontext Prävention: 

Primärprävention: „Fasten für Gesunde“ begleitet durch Fastenleiter (dfa, UGB, Kneipp Bund etc.) z.B. Fastenwandern, Fasten in Kloster etc. -> etabliert und weit verbreitet

Sekundärprävention: Fasten für Patienten, die ärztliche Betreuung benötigen, jedoch „zu gesund“ sind für den vollstationären Aufenthalt in einer Fastenklinik (leichte Hypertonie, beginnende
Insulinresistenz, Übergewicht etc.) -> sehr selten zu finden -> VERSORGUNGSLÜCKE!

Tertiärprävention: Fasten für Patienten mit chronischen Beeinträchtigungen im stationären Setting, begleitet durch ein interdisziplinäres Team von Ärzten und Therapeuten in etablierten Reha- und Privatkliniken -> sehr etabliert und verbreitet

Der Bedarf wächst stetig:
Die allgemeine Lebenserwartung steigt, die Lebensqualität jedoch sinkt! Vor allem aufgrund von Risikofaktoren, die das Fasten gezielt adressieren kann. Die Rangliste der Risikofaktoren für frühzeitig verlorene Lebensjahre und/oder Lebensjahre mit einer Beeinträchtigung gelebt (DALY), führen die ernährungsbedingten Risiken an, auf die 13,8 % der Gesamt-DALYs zurückgeführt werden, gefolgt von Bluthochdruck und hohem Body-Mass-Index mit je 10,9 %.

Lösungsansatz: Kooperation Fastenarzt/-ärztin und Fastengruppenleiter/in
 „Unser“ Handwerkzeug zu einer besseren Gesundheit und gesteigerten Lebensqualität einer breiteren Klientel alltagstauglich und sicher zugänglich machen!
 Breiter denken und Ressourcen vereinen!
 Vernetzen, Erfahrungen austauschen, von einander lernen

Grundgerüst der Kooperation:
1. Fastenerfahrene/r, naturheilkundlich orientierte/r Fastenarzt / -ärztin
2. Fastenerfahrene/r Fastenleiter/in mit u.a. Kenntnissen in Gruppenleitung, Planung, Organisation und Durchführung einer Fastenwoche
3. Rahmenbedingungen: Räume, Materialien, Werbung, Finanzierung, etc.
4. Patienten

Beispiele solcher Kooperationen:
 Teilstationäres Setting: „Corona“ -Studie, „Heilfasten bei Diabetes“- Studie – an naturheilkundlich orientierten Kliniken v.a. in Ballungszentren; bestehende Infrastrukturen von naturheilkundlich orientierten Kliniken nutzen!
 Fastenangebote bei niedergelassenen Ärzten in der Praxis – Langzeitbetreuung möglich, alltagstauglich!
 Fasten als Retreat mit begleitendem Arzt/Ärztin und Therapeut/innen

Voraussetzungen für eine Kooperation:
 Fundierte, qualitativ hochwertige und zielführende Ausbildung (Fastenarzt / Fastenleiter) mit klaren Qualitätsparametern & Leitlinien
 Klare Zuständigkeiten im Team (auch im „erweiterten Team“ – Welche Patienten MÜSSEN in die Klinik?
 Wertschätzung gegenseitiger Stärken und Kompetenzen, sich auf Augenhöhe begegnen – von einander lernen
 Zusammenfinden der Kooperationspartner und Patienten
(Ausbildungsstätten, Fachzeitschriften, Stiftungen, Gesellschaften, Naturheilratgeber, Patientenberatungen, Volkshochschulen, Social Media etc. etc. – evtl. über eine zentrale Koordinationsstelle)

Kurzschrift mit Grafiken als PDF

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BERICHTE & BEITRÄGE
46. Fortbildungstagung in Berlin-Wannsee, 28.11.2016

Qualität und Standards in der zertifizierten Ausbildung zum ärztlich geprüften Fastenleiter am Beispiel der dfa

Simone Brüser, Geschäftsführerin Deutsche Fastenakademie, Solingen www.fastenakademie.de 

Ein wichtiger Faktor der Gesundheitsvorsorge für Interessierte wird zukünftig die intelligente Verknüpfung und ein individuelleres Angebot von Fasten- und Gesundheitsprogrammen sein.

Fastenkliniken, niedergelassene Fastenärzte und Allgemeinmediziner sowie gut ausgebildete FastenleiterInnen haben die Chance, über ein professionelles Kooperationsmodell sowohl Patienten mit klinischem oder ambulanten Heilfasten als auch Fastenwochen für gesunde Faster anzubieten und noch mehr Menschen für dieses Thema zu begeistern.
Über eine gute Kooperation kann es gelingen, das Knowhow aller Spezialisten zu bündeln und bedarfsgerechte Angebote für mehr Patienten und Kunden zu bieten. So könnten zukünftig auch Interessierte mit behandlungsbedürftigen Krankheitsbildern von den vielfältigen Fastenangeboten stärker profitieren.

Die Deutsche Fastenakademie (dfa.) hat sich auf die Aus- und Fortbildung von ärztlich geprüften FastenleiterInnen spezialisiert und bildet seit 28 Jahren aus. Die modular aufgebaute Ausbildung
stellt sicher, dass zukünftige Fastenleiter alle fachlichen, persönlichen und methodisch- didaktischen Kompetenzen mitbringen, um erfolgreich Fastenkursangebote zu entwickeln, anzubieten und durchzuführen.

Ca. 200 Stunden Unterricht mit umfangreichem praktischem Bezug, ca. 70 Stunden Literatur- und Selbststudium und eine intensive Prüfung in den Fastenkliniken in Überlingen oder Bad Pyrmont stellen sicher, dass die Fastenleiter für die Qualität und Sicherheit in ihren Fastenkurse sehr gut vorbereitet sind.

Der nächste sinnvolle Schritt ist ein Treffen aller Beteiligten, um konkrete Inhalte der Kooperation und alle notwendigen Voraussetzungen, wie z.B. für Partnerschaften in der Fläche, gutes Marketing oder auch die Finanzierung des gemeinsamen Projektes zu erarbeiten.

Kurzschrift mit Grafiken als PDF

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BERICHTE & BEITRÄGE
46. Fortbildungstagung in Berlin-Wannsee, 28.11.2016

Klinische Fastenforschung – Ergebnisse, Lücken, Perspektiven

Dr.med. Rainer Stange | FA für Innere Medizin – Naturheilverfahren, Physikalische Therapie – Immanuel Krankenhaus und Charité – Universitätsmedizin Berlin  www.naturheilkunde.immanuel.de

Vortrag als PDF

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BERICHTE & BEITRÄGE
46. Fortbildungstagung in Berlin-Wannsee, 28.11.2016

Vitamin B12-Mangel – nur bei Vegetariern und Veganern ein Problem?

Dr.med. Rainer Matejka | FA für Allgemeinmedizin, Kassel www.matejka-tagesklinik.de

Vitamin 12 – chemisch ein „Corrinoid“ mit einer Halbwertszeit von 485 Tagen – ist für die Eiweißsynthese und Ausbildung von Myelinscheiden im ZNS unerläßlich. Vitamin B12-Mangel kann umfangreiche Auswirkungen haben, vor allem Blutbildungsstörungen und neurologische Erkrankungen bis hin zur Minderung kognitiver Fähigkeiten und dementieller Einschränkungen. Mangelgefährdet sind vor allem alte Menschen, Raucher, Menschen mit CED, Gastritis Typ A sowie Vegetarier und Veganer. Aber auch Medikamente beeinträchtigen die Vitamin-B12-Aufnahme. Risiken bestehen vor allem bei Dauergebrauch von Magensäureblockern und Metformin. Der genaueste Wert zur Bestimmung eines Mangels ist Holo-Transcobalamin. Werte unter 50pmol/l sind verdächtig auf einen Mangel. Eine Substitution kann großzügig erfolgen, u.U. sogar „ex juvantibus“, da Überdosierungen im engeren Sinne nicht bekannt sind. Neben parenteraler Substitution, ermöglichen auch hochdosierte orale Präparate mit  1000µg Vitamin B12 eine zügige Aufsättigung, weil bei Dosierungen über 500µg/Tag durch hohen Diffusionsdruck im gesamten Intestinum auch ohne Intrinsic-Faktor Resorption möglich wird.

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WISSEN & WERT

Auf aeghe.de: Die wissenschaftliche Literaturdatenbank

Über die Jahre kontinuierlicher Arbeit ist mittlerweile eine beachtliche Literatursammlung über medizinisches Fasten und verwandter Themen aufgebaut worden.
Über 40 Fachpublikationen von Mitgliedern der ÄGHE sind nach Jahrgang sortiert. Zudem liegen mehrere 100 internationale und historische Quellen im Literaturarchiv der ÄGHE vor. Schauen Sie doch mal rein!
http://aerztegesellschaftheilfasten.de/informationsdienst-literatursammlung.html

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WISSEN & WERT

VegMed 2016 – Vegetarische Ernährung und Medizin 

Nach drei erfolgreichen Kongressen in den letzten Jahren wird VegMed 2016 nun ein Wissenschafts­kongress von internationalem Niveau.

VegMed ist ein in Europa einzigartiger internationaler Wissenschaftskongress zu Medizin und vegetarischer Ernährung. Der Kongress richtet sich an Ärzte und Studierende der Medizin, Wissenschaftler sowie Ökotrophologen und angrenzende Fachbereiche. Ebenfalls werden Menschen in akademischen Gesundheitsberufen angesprochen.

Neben wissenschaftlichen Vorträgen bietet der Kongress ein Rahmenprogramm aus praxisorientierten Workshops und eine Plattform für berufliche Netzwerke.

Freitag, 22. April 2016 – 12:00 bis Sonntag, 24. April 2016 – 17:00
Freie Universität Berlin, Henry-Ford-Bau
Garystraße 35, 14195 Berlin, Berlin
Weitere Informationen auf www.vegmed.de

Videos der Vorträge 2012 bis 2014 kostenlos auf http://2014.vegmed.de/

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WISSEN & WERT

dfa-Gesundheitsfasten ist wirksam

Fastenstudie der Deutschen Fastenakademie zeigt nachhaltige Gewichtsreduktion und verbesserte Leistungsparamete durch berufsbegleitende Fastentage in Kombination mit einem Gesundheitstraining

„Nachhaltig weniger Bauch und weniger Gewicht” lautet das positive Fazit eines Gesundheitsfastenprogramms, das vom Kasseler Sportwissenschaftler Prof. Kuno Hottenrott und Experten der Deutschen Fastenakademie als arbeitsbegleitendes Präventionsangebot zur Lebensstilmodifikation für leicht übergewichtige, wenig aktive Menschen entwickelt wurde.
Die medizinisch-wissenschaftliche Präventionsstudie untersuchte den primärpräventiven Nutzen eines neuen standardisierten Fastenprogramms (ca. 350 kcal/Tag) mit täglicher Bewegung, Entspannung und Ernährungsschulung. Eine Kontrollgruppe absolvierte dasselbe ambulante Gesundheitsprogramm, aber mit Mischkost statt strenger Fastenverpflegung. Auf diese Weise ließen sich laut Prof. Hottenrott zusätzliche Präventionseffekte des Fastens herausstellen.

An der Studie nahmen 47 gesunde Frauen und Männer (49,8 ± 10,4 Jahre; 25,72 ± 3,34 kg/m2) aus dem Raum Kassel teil. Eine Gruppe (n=17) versorgte sich mit ihrer üblichen normokalorischen Mischkost, während der Großteil (n=30) an einer Fastenintervention nach Buchinger teilnahm.

Die Erhebung von anthropometrischen, kardiovaskulären und leistungsdiagnostischen Parameter erfolgte zu Beginn, direkt im Anschluss an die Intervention sowie drei Monate danach. Eine Verhaltensmodifikation in den Bereichen Ernährung, Essverhalten, Bewegung und Stress wurde mittels Fragebogens erfasst.

Das Gesundheitsfastenprogramm führte zu einer Abnahme des Körpergewichts um 3,3 ± 0,9 kg (p<0,001). Dies entspricht einem Gewichtsverlust von 4,7 %. Nach drei Monaten lag die Gewichtsdifferenz noch bei -2,2 ± 2,0 kg. Der BMI des zu Beginn der Intervention im Mittel moderat übergewichtigen Fastenkollektivs (25,71 ± 2,78 kg/m2) sank höchst signifikant um 1,16 ± 0,27 kg/m2. Der Bauchumfang in der Fastengruppe sank um 7 cm und blieb auch nach drei Monaten bestehen. Im Vergleich zur Fastengruppe blieben Körpergewicht und BMI bei der Gruppe Normokalorische Mischkost statistisch unverändert.

Insgesamt stellen die im Zuge der vorliegenden Studie nach drei Monaten nachgewiesene verbesserte allgemeine körperliche Leistungsfähigkeit sowie die bis dahin anhaltenden positiven Effekte auf anthropometrische und weitere Gesundheitsparameter, wie das Körpergewicht, die Herzfrequenz in Ruhe und der Bauchumfang deutliche Indizien für eine erfolgreiche Lebensstilmodifikation des 5-tägigen Gesundheitsfastenprogramms dar.

„Ich bin mit meinem Leben zufriedener, ich fühle mich seltener gestresst, ich bin körperlich aktiver“

Auch nach drei Monaten gaben Dreiviertel der Fastenteilnehmer im Vergleich zur Kontrollgruppe eine höhere Lebenszufriedenheit an. Ein Großteil der leicht übergewichtigen Teilnehmer wünschte eine Wiederholung der Gesundheitsfastenwoche.

Das dfa-Gesundheitsfasten führte weder zu Komplikationen noch zu Abbrüchen während der Intervention, was die gute und sichere Durchführbarkeit eines berufsbegleitenden Kurzzeitfastens für Gesunde unter Anleitung eines dfa-Fastenleiters unterstreicht. Mittelfristig ist ein Kurzzeitfastenprogramm mit Gesundheitstraining in der Lage, Veränderungen des Lebensstils zu bewirken. Um dauerhaft von den positiven Effekten des Fastens profitieren zu können, ist eine Wiederholung des Fastenprogramms ein- bis zweimal im Jahr zu empfehlen.

Die Studie führte Prof. Kuno Hottenrott vom Institut für Leistungsdiagnostik und Gesundheitsförderung e.V. (ILUG) von der Universität Halle-Wittenberg in Zusammenarbeit mit der Deutschen Fastenakademie durch.

Fasten nach der Buchingermethode hat sich als Naturheilverfahren in der Therapie der rheumatoiden Arthritis, chronischer Schmerzsyndrome und des metabolischen Syndroms bewährt. Die dabei beobachteten physiologischen Anpassungsmechanismen zeigen, dass auch der gesunde Mensch von einem freiwilligen Nahrungsverzicht profitieren kann. Fasten als eine Möglichkeit der bewussten und gelenkten Prävention bis hin zur Optimierung der Gesundheit liegt demnach sehr nahe und wird bereits vielfach in Fastenhäusern und Gesundheitskursen praktiziert.

Die Deutsche Fastenakademie plant eine weitere multizentrische Fastenstudie gemeinsam mit Prof. Hottenrott, um die Wirksamkeit ambulanter Gesundheitsfastenkurse bei Adipositas, Bluthochruck, Typ-2-Diabetes und Metabolisches Syndrom zu überprüfen.

Vollständige Zusammenfassung der Studienergebnisse unter:  http://fastenakademie.de/index.php/archiv/327-praeventionsstudie-evaluation-des-gesundheitsfastens-nach-dem-konzept-der-deutschen-fastenakademie-dfa

Rückfragen bitte an

Studienleiter Prof. Dr. Kuno Hottenrott
Institut für Leistungsdiagnostik und Gesundheitsförderung e.V. (ILUG) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Weinberg Campus
T. 0345 – 55244-59, -23
www.ilug.uni-halle.de

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IMPRESSUM
Ärztegesellschaft Heilfasten & Ernährung e. V.
Wilhelm-Beck-Str. 27
88662 Überlingen
Tel.: +49 (0)7551 – 807 0

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