Newsletter 1-2007

Mitgliederrundschreiben der Ärztegesellschaft Heilfasten & Ernährung e.V.

3. Ausgabe: 1.Halbjahr/ 2007

I N H A L T
1. VORSTAND & NEUWAHLEN
– Neuwahlen: die Mitglieder haben gewählt!

2. KONGRESS & WORKSHOP
Berichte und Beiträge der
– 12. Fastenärztetagung in Essen: Fastenstudien und Fallbeispiele
– Medienworkshop 2006 in der Klinik Buchinger am Bodensee
– 40. Medizinische Woche in Baden-Baden: 4 Vorträge der ÄGHE

3. TERMIN & NOTIZ
– Juni 2007: 33. ÄGHE-Fortbildungstagung in Schönbrunn, Schweiz
– Termine 2007/2008

4. THERAPIE & FALL
– 2 Fälle: Christian Kuhn, Klinik Buchinger am Bodensee

5. WISSEN & WERT
– DGE: die neuen Leitlinien zur Adipositastherapie
– Internet-Auftritt: hohe Besucherzahlen im November und Dezember

6. FASTEN & KURIOSES
– Besseres Konsumieren: Seminare über Finanzfasten
– Hunger verantwortlich für Kannibalismus der Neandertaler

7. BUCH & TIPP
– Neu erschienen:
Sehnsucht nach der Mitte. Das Fastenbuch von Jürgen Fliege und Ingrid Kiefer
Vollständiger Newsletter als pdf: AEGHE-Newsletter-1-2007

Verehrte Kollegen und Kolleginnen,
Liebes Mitglied der ÄGHE,

hiermit lesen Sie nunmehr die dritte Ausgabe des Rundschreibens!
Wir freuen uns auch diesmal hochinteressante Fachbeiträge vorstellen zu können, beispielsweise von der 12. Fastenärztetagung in Essen.

Auf ein neues und erfolgreiches Jahr 2007!
Herzlichst Eva Lischka, 1. Vorsitzende der ÄGHE

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1. VORSTAND & NEUWAHLEN
Neuwahlen: die Mitglieder haben gewählt!

Die ordentliche Mitgliedvollversammlung fand am Sonntag den 3. Dezember im Erich-Rothenfußer-Haus des Knappschafts- Krankenhauses statt. Sie stand ganz im Zeichen der Ehrung von Dr. Helmut Lützner für seine über zwanzig Jahre unentwegten Einsatzes für die ÄGHE sowie der Neuwahl des Vorstands für 4 Jahre Amtszeit.

Die Neuwahl des Vorstands
Rund 15 stimmberechtigte Mitglieder stimmten ab – mit folgenden Ergebnissen:
1. Vorsitzende: Eva Lischka, Bad Brückenau, wurde einstimmig gewählt und tritt die Nachfolge von Francoise Wilhelmi de Toledo an.
2. Vorsitzender ist Rainer Stange aus Berlin und bleibt damit im Amt.
Neuer Geschäftsführer und Kassenwart ist Christian Kuhn, Überlingen, Nachfolge von Raimund Wilhelmi.
Francoise Wilhelmi de Toledo, Überlingen, Martha Ritzmann-Widderich, Rottweil und Andreas Michalsen, Essen, bleiben weiterhin Vorstandsmitglieder. Rainer Matejka, Kassel, kommt neu hinzu. Raimund Wilhelmi scheidet aus.

Nach dem Bericht des Vorstandes, des Kassenwartes und der Kassenprüfer dankte Frau Dr.med. Lischka und Herr Dr.med. Stange Frau Dr.med. Wilhelmi de Toledo für ihr Engagement im Vorstand und insbesondere ihre über acht Jahre erfolgreiche Tätigkeit als 1. Vorsitzende der ÄGHE.

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2. KONGRESS & WORKSHOP
Berichte und Beiträge der

12. Fastenärztetagung der ÄGHE am 2. Dezember in Essen

Thema: Fastenstudien und integrative Medizin, Fastentherapien und Fallbeispiele

20 Jahre ÄGHE! Unter diesem Zeichen fand erstmals eine Tagung der ÄGHE im Institut für Naturheilkunde und Traditionelle Chinesische Medizin der Uni Duisburg-Essen statt. Die Gastgeber Prof. Gustav Dobos und Dr.med. Andreas Michalsen luden ein zu einer äußerst interessanten Tagung. Die Beiträge der hochkarätigen Referenten waren äußerst stimulierend und entfachten unter den rund 30 Zuhörern rege Diskussionen.
Der Gesellschaftsabend im stilvollen Stadtgarten Steele rundete die Tagung in gelungener Weise ab. Herzlichen Dank!

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KONGRESS & WORKSHOP

12. Fastenärztetagung der ÄGHE am 2. Dezember 06 in Essen

„Klinische Fastenstudien: state of the art“
Andreas Michalsen, Uni Essen-Duisburg, www.uni-essen.de/naturheilkunde

Der komplette Vortrag als PDF-Datei:
Vortrag Fastenstudien – Andreas Michalsen_Essen_2006.pdf

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„Fasten und glykosylierte Endprodukte (AGEs)“
Caroline Häußermann, Uni Essen-Duisburg

Der komplette Vortrag als PDF-Datei:
Vortrag_Fasten-AGEs_Haeussermann-Essen-2006.pdf

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„Fasten und die Bedeutung der Pharmakogenetik und Genexpression“
S. Merse/M. Hardt, Essen, Bonn

Der komplette Vortrag als PDF-Datei:
Vortrag_Fasten-GenExpr_Merse-Essen-2006.pdf

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KONGRESS & WORKSHOP

12. Fastenärztetagung der ÄGHE am 2. Dezember 06 in Essen

„Stationäre Fastentherapie und Fallbeispiele aus der Malteser Klinik von Weckbecker“ Eva Lischka, Bad Brückenau, www.weckbecker.com

„Folgende Fragen stehen zu Beginn einer stationären Fastentherapie:

a) Welcher Typ Patient steht im Mittelpunkt?

b) Wie kann ein individueller Therapieplan aussehen?

c) Welche Medikation muss wie angepasst werden?“

Der Patient steht im Mittelpunkt
Primärprävention: Gesunde ‚Erstfaster‘, die in geschützter Atmosphäre und unter professioneller ärztlicher Aufsicht fasten wollen.
Sekundärprävention: Menschen mit Risikofaktoren wie z. B. viszerale Adipositas, die Ersterkrankungen vermeiden wollen.
Tertiärprävention: Patienten, die bereits Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall erlitten haben und weitere Ereignisse vermeiden wollen.

Der Therapieplan
Abführmaßnahmen, Anregung aller Ausscheidungsvorgänge (Niere, Lunge, Leber, Haut), Körperliche Bewegung, Entspannung, Ruhe und spirituelle Praxis stehen bei den Maltesern im Vordergrund.

Anpassung der Medikation
Blutzuckersenkende Medikamente und Insulin, Diuretika, Blutdrucksenkende Medikamente, Rhythmusstabilisierende Medikation, Marcumar, Cortison und NSAR, Notwendige Substitution ( z.B. Thyroxin)
Ein Fallbeispiel M. 66 Jahre
Diagnose: chronifiziertes Schmerzsyndrom bei Fibromyalgie
Seit 2 ½ Jahren therapieresistente Schmerzen im Bereich der Ellenbogen, Schultern, Hüften, Knie und Sprunggelenke, Wärme verstärkt, bloße Berührung konnte Schmerzen auslösen. Keine Hinweise auf entzündlich rheumatische Erkrankungen. In Rheumaklinik intensive Therapie mit Querfriktion, Dehnung, Ultraschall-, Kryotherapie, Antidepressivum, Tramadol.
Im Radio von Malteser-Klinik gehört, die private Krankenkasse bestand auf sechswöchigem Aufenthalt, weil sämtliche vorherige Therapie fehlgeschlagen.
Fastenzeit 35 Tage: Körpergröße 176 cm und Gewichtsreduktion von 88,5 kg auf 77,6 kg.
Schon nach wenigen Tagen Besserung der Schmerzen, nach sechswöchigem Aufenthalt bei sehr guter Leistungsfähigkeit schmerzfrei nach Hause entlassen. Einweisender Rheumatologe bescheinigt nach einem Jahr exzellente Schmerzlinderung, durch Überanstrengung beim Hausbau wieder Beschwerden. Aufenthalt von 14 Tagen, nach wenigen Tagen wieder schmerzfrei.

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KONGRESS & WORKSHOP

12. Fastenärztetagung der ÄGHE am 2. Dezember in Essen

„Die ketogene Diät – Indikation und Wirksamkeit“
PD Dr. Jörg Klepper, Kinderklinik Aschaffenburg

„Obwohl die meisten Epilepsien im Kindesalter durch Antikonvulsiva gut behandelbar sind, sprechen auch heute noch ungefähr 10% der Patienten nicht auf Medikamente an – ein bis heute ungelöstes Problem.“
Sind mehr als zwei fachgerecht eingesetzte Antikonvulsiva in Mono- oder Kombinationstherapie erfolglos und besteht keine Indikation zur Epilepsiechirurgie, so liegt eine pharmakorefraktäre Epilepsie vor. Hier stellt die sogenannte ketogene Diät eine wirkliche Therapiealternative dar. Bereits im Altertum wurde Fasten zur Behandlung von Epilepsien eingesetzt. Nach Erschöpfung der Glukose- und Glykogenvorräte des Körpers werden Fette zur Energiegewinnung abgebaut. Die dadurch entstehenden Ketonkörper ersetzen Glukose als Brennstoff und wirken durch bisher noch nicht eindeutig geklärten Mechanismen antikonvulsiv. Dieser physiologische Fastenzustand wird durch die äußerst fettreiche, kohlenhydratarme („ketogene“) Diät imitiert. In den 20er Jahren wurde diese Diät in den USA erstmals systematisch und erfolgreich zur Behandlung pharmakorefraktärer Epilepsien im Kindesalter eingesetzt. Durch die Entwicklung neuer Antikonvulsiva seit den 50er Jahren geriet die Diät zunehmend in den Hintergrund, wird jedoch aktuell erneut zunehmend eingesetzt. Dazu erheblich beigetragen haben neue klinische Studien sowie aktuelle Forschungsergebnisse zu Wirkmechanismen der ketogenen Diät.

Indikationen:
Aktuell gibt es zwei anerkannte Indikationen für die ketogene Diät:
1. pharmakoresistente Epilepsien im Kindesalter.
Dabei ist Pharmakoresistenz definiert als unzureichende Anfallskontrolle trotz zwei oder mehr fachkundig eingesetzter Antikonvulsiva.
2. spezifische Erkrankungen des zerebralen Energiestoffwechsels.
Hierzu zählen der Glukosetransporter (GLUT1) -Defekt und der Pyruvat-Dehydrogenase-Mangel. Beide Erkrankungen führen zu einer mangelhaften Energieversorgung des Gehirns, die durch Ketone als alternative Energieträger behoben werden kann.
Neuere Indikationen werden zur Zeit intensiv diskutiert, wie der Einsatz der ketogenen Diät bei Autismus, Rett Syndrom, Komplex-I-Defekten der mitochondrialen Atmungskette u.a. Hier besteht jedoch noch aufgrund der ungenügenden Datenlage (meist Kasuistiken, keine größeren Fallzahlen) kein Konsens zur Therapieempfehlung.

Wirksamkeit:
Die Effektivität der Diät ist durch zahlreiche Studien über einen Zeitraum von 80 Jahren gut belegt. In einer Metaanalyse von neun retrospektiven und zwei prospektiven Studien zur Anwendung bei Kindern mit pharmakorefraktärer Epilepsie in 16% Anfallsfreiheit, in 32% Anfallsreduktion von >90% und in 56% Anfallsreduktion von > 50%. Diese Zahlen sind mittlerweile durch weitere Studien bestätigt. Damit erreicht die ketogene Diät für diese Indikation eine Wirksamkeit, die der Behandlung mit Antikonvulsiva gleichzusetzen ist.
Bei Kindern mit GLUT1-Defekt oder Pyruvat-Dehydrogenase-Mangel führt die ketogene Diät zu schneller und anhaltender Anfallsfreiheit und zur Verbesserung von Kognition und Entwicklung. Bei beiden Erkrankungen ist die ketogene Diät als Therapie der Wahl anerkannt.
Voraussetzung für den Erfolg der ketogenen Diät ist ein erfahrenes Team aus Pädiater und Ernährungsfachkraft. Zugrunde gelegt wird ein definiertes Verhältnis von Fett zu Eiweiß und Kohlenhydraten innerhalb jeder Mahlzeit. Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe müssen substituiert werden. Eine sorgfältige Schulung und eine intensive Begleitung der Familien sind Voraussetzung für ein gutes Gelingen. Die Einleitung erfolgt nach Ausschluß von Kontraindikationen meist stationär. Ist eine ausreichende Ketose erreicht, wird stufenweise mit dem ketogenen Nahrungsaufbau begonnen. Die Ketose lässt sich im Urin und durch die direkte Messung der Ketone im Blut kontrollieren. Häufigste, jedoch gut therapierbare Nebenwirkungen sind gastrointestinale Beschwerden und Nierensteine. Potentielle Langzeit-Nebenwirkungen wie z.B. Minderwuchs und Arterioskleroserisiko sind Gegenstand aktueller Studien. Ist die Diät erfolgreich, wird sie bei Epilepsien meist über zwei Jahre beibehalten; bei fehlender Wirkung lässt sich die Diät nach ca. drei Monaten wieder zügig beenden. Bei GLUT1-Defekt und Pyruvat-Dehydrogenase-Mangel ist die Diät fast immer sehr effektiv und wird meist deutlich länger, zumindest aber bis zur Adoleszenz fortgeführt.
International wird die ketogene Diät zunehmend als Behandlungsalternative bei o.g. Indikation akzeptiert und eingesetzt. Spezialprodukte verschiedener Firmen zur Durchführung der Diät in allen Altersstufen sind im Handel erhältlich. Unterstützt wird diese Entwicklung durch eine aktuelle Leitlinie zur Anwendung der ketogenen Diät im Kindesalter (www.neuropaediatrie.com), die eine einheitliche Indikation, Durchführung und Auswertung und damit eine standardisierte Beurteilung der ketogenen Diät gewährleist.
J. Klepper email: joerg.klepper(at)klinikum-aschaffenburg.de

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KONGRESS & WORKSHOP

Medienworkshop 2006 in der Klinik Buchinger am Bodensee

Vom 17. bis 19. November 2006 fand der dritte Buchinger Medienworkshop für Fach- und Publikumspresse statt. Thema der diesjährigen Veranstaltung, zu der renommierte Fachleute wie Heiko Ernst, Chefredakteur der Zeitschrift „Psychologie Heute“, und Prof.Dr.med. Gerald Hüther, Leiter der Abteilung für neurobiologische Grundlagenforschung an der Psychiatrischen Klinik der Universität Göttingen gewonnen werden konnten, war:

„Glücklich – mit fast nichts“

Dr. Otto Buchinger sen., der Erfinder des Heilfastens und Gründer von Buchinger Bodensee, hat sich in seiner Fastenphilosophie intensiv mit dem Thema des menschlichen Glücks auseinander gesetzt. Damit steht er in einer illustren Reihe von Wissenschaftlern und Philosophen, die seit der Antike über das Wesen und die Voraussetzungen des Glückes reflektiert haben. Der gemeinsame Vortrag der Buchinger Direktoren Françoise Wilhelmi de Toledo und Raimund Wilhelmi über Otto Buchingers Fastenphilosophie bildete so den kongenialen Auftakt zum Medienworkshop 2006, dessen Motto „Glücklich – mit fast nichts“ die eingeladenen Experten aus verschiedenen Perspektiven beleuchteten.
Voller Esprit und Humor entfaltete das Direktionspaar in ihrem Doppelvortrag – einer gelungenen Premiere, die durch Musikeinspielungen und Diaprojektionen das Publikum in seinen Bann schlug – die Thesen Otto Buchingers. Getreu seiner auf Selbsterfahrung beruhenden Erkenntnis „Im Fasten geht es dem Körper gut, aber die Seele hungert“, widmete dieser sich ganz besonders der psychisch-seelischen Dimension des Fastens. Seine Erkenntnis: es gibt genügend „Nahrungsmittel“ für die Seele, man muss sich ihnen nur öffnen.
Während des Fastens verzichtet der Mensch auf das gewohnte Essen und Trinken und kann sich ganz auf seine inneren Bedürfnisse konzentrieren. Dadurch erhält er die Chance, die „Diätetik der Seele“ zu genießen. 1947 fasste er in seinem Buch „Zur Hygiene des inneren Menschen“ seine Überlegungen zu neun Hauptpunkten zusammen, die sein Enkel, Raimund Wilhelmi, in seinem Vortrag lebendig zitierte.

Ausschlaggebend ist für Otto Buchinger sen. demnach:

„Der Mensch muss im Einklang mit seiner Arbeit stehen und sie gerne tun. Wichtig sind dabei jedoch auch die entsprechenden Pausen.
Der geistig bewegte Mensch muss Lesen.
Der Mensch ist umgeben von „guten Begleitern“, die er durch via Mantren, Lyrikstellen, Versen, Hymnen uvm. anlocken kann.
Die Natur ist ein „Heilbad“ für die Seele, die man vor allem durch Wanderungen erkunden soll.
Die Musik wirkt durch Rhythmus, Klang und Melodie tief auf den Menschen und alle Lebewesen.
Die Bildkunstbetrachtung gibt reichlich Nahrung für die Seele.
Der Humor ist die Würze des Lebens und gleichzeitig die beste gesundheitliche „Seelenausrüstung“, denn er stärkt das Immunsystem.
Durch das Ausüben eines Nebenamtes, sozialer Aufgaben und tätiger Nächstenliebe erfährt der Mensch Glück.
Meditation und Adoration. Das Nachdenken über den Sinn des Lebens beinhaltet auch, dass erlebtes Glück auch bewusst wahr genommen wird und man dankbar dafür ist, was man hat. In der Stille der Meditation erreicht man inneren Frieden und erlebt einfach nur die Präsenz seiner selbst.“
Fasten eröffnet nach Meinung von Dr. Otto Buchinger sen. dem Menschen die Möglichkeit, sich wieder autonom zu fühlen. Alle Sinne werden beim Fasten geschärft, die Selbstheilungskräfte stimuliert und auch das Loslassen können von Dingen und Vorstellungen wird erfahren. Wenn man sich als Subjekt und nicht als Objekt des Geschehens sieht, wird auch das Unmögliche möglich. So zum Beispiel eine Zeit lang ohne Essen auszukommen. Diese Grenzerfahrung, die in Grenzerweiterung übergeht, erzeugt Glücksgefühle.

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KONGRESS & WORKSHOP

Die 40. Medizinische Woche in Baden-Baden: Alle Beiträge der ÄGHE

Auch in diesem Jahr beteiligte sich der Vorstand, vertreten durch Rainer Stange, Martha Ritzmann-Widderich, Andreas Michalsen und Eva Lischka, mit einer Vortragsreihe zu Themen des therapeutischen Fastens an der 40. Medizinischen Woche in Baden-Baden am 30.10.06. Trotz einer großen Konkurrenz an Parallelveranstaltungen war ein großes Interesse an der Vortragsreihe „Heilfasten und Ernährung“ zu verzeichnen:

„Fasten und Stoffwechselstörungen“
Rainer Stange, Immanuel-Krankenhaus Berlin, www.immanuel-krankenhaus.de

„Die weitestgehende Beschränkung der externen Energiezufuhr im Rahmen des Fastens hat weitreichende Konsequenzen für nahezu sämtliche Stoffwechselvorgänge“
Durch Umschaltmechanismen, insbesondere die Induktion von Enzymen sowie Veränderungen von Rezeptorempfindlichkeiten kommt es zunächst zur kompletten Umgestaltung des Energiestoffwechsels, also verstärkter Glykogenolyse, Lipolyse sowie Gluconeogenese, dann auch zur Verstoffwechslung von Ketonen. Daraus resultieren erwünschte Wirkungen auf Kohlenhydrat- und Lipidstoffwechsel, insbesondere die Durchbrechung einer Insulinresistenz. Sekundär werden pathobiochemisch wichtige Stoffwechselwege, insbesondere des Endokriniums und der Entzündunsgmediatoren erfaßt. Daraus resultieren klinisch bedeutsame Wirkungen wie Sympathikolyse und Immunsuppression, aber auch regulierende Wirkungen auf den Zyklus der Frau. Weitgehend unerforscht sind Auswirkungen auf den Transmitterstoffwechsel des ZNS, die klinisch beobachtbare antidepressive Effekte erklären können.

Die Vielfalt der Fastenwirkungen erklären die dem Kritiker dieser Methode oft suspekte Vielfalt der Indikationen. Fasten wird gemeinhin als Verfahren für Therapie und Prävention verstanden. Während die Erforschung therapeutische Effekte zunehmend Fortschritte macht, ist der präventive Aspekt nahezu unerforscht. Mehrere Hunderttausend, wenn nicht Millionen Bürger fasten hierzulande Jahr für Jahr in der Hoffnung, ja Gewissheit, daraus einen gesundheitsfördernden Nutzen zu beziehen. Erfahrene Fastenärzte bestärken sie in dieser Auffassung, können sich bislang aber nicht auf gesicherte Erkenntnisse beziehen. Diese Situation ändert
sich allmählich. Die biomedizinische Grundlagenforschung ist schon seit langem an den Zusammenhänge zwischen Kalorienzufuhr und Krankheitsentwicklung interessiert. Zunächst galt das Interesse insbesondere den Zusammenhängen zwischen Energiezufuhr und Malignom- bzw. Metastasenentwicklung. Die protektive Wirkung einer Energierestriktion gilt mittlerweile als gesichert. Offen bleibt noch, ob dieser Effekt nur durch eine dauerhafte Restriktion oder auch periodische Extrembedingungen, wie sie das Fasten darstellt, erzielbar ist.

In den letzten Jahren hat die Frage, nach welchem Muster sich höhere Lebewesen unter den Bedingungen einer Energierestriktion entwickeln, große wissenschaftliche Bedeutung gefunden. Die neue Subdisziplin ‚Autophagie’ geht diese Fragen aus molekularbiologischer und zellbiologischer Sichtweise an. Zahlreiche Ergebnisse stützen die empirische Behauptung, dass regelmäßige Energierestriktion die Ausbildung chronischer Krankheiten verzögern kann.

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KONGRESS & WORKSHOP
Die 40. Medizinische Woche in Baden-Baden

„Stationäre Fastentherapie und Fallbeispiele in der Malteser Klinik von Weckbecker“
Eva Lischka, Bad Brückenau, www.weckbecker.com

„Der Begründer der Malteser Klinik von Weckbecker, Dr. Erich von Weckbecker (1920 – 2005), kannte die Ernährungsexperten und Fastenärzte Are Waerland, Dr. Otto Buchinger sen. und Franz Xaver Mayr persönlich. So enthält die von ihm entwickelte Fastenmethode Elemente aus diesen Diätvorschriften und Vorgehensweisen.“ Bezüglich der Fastengetränke wird morgens Möhrensaft (aus der Waerland-Tradition) frisch gepresst verabreicht, mittags Gemüsebrühe, abends Kräutertee und Honig (wie bei der Buchinger-Tradititon). Alternativ kann auch die F. X. Mayr Milch-Brötchen-Diät zur Anwendung kommen: Morgens und mittags Milch und Brötchen, das sorgsam eingespeichelt wird, abends Tee und Honig. Ergänzend können bei Bedarf Leinsamenschleim, Dinkelschleim o. ä. gereicht werden, zum Beispiel bei abdominellen Beschwerden. Unbedingt erforderlich ist eine ausreichende Flüssigkeitsmenge an Wasser oder Kräutertees, mindestens zwei Liter täglich. Bezüglich der Abführmaßnahmen wird täglich eine kleine Menge Bittersalz oder F. X. Passagesalz (1 Teelöffel auf ¼ Liter Wasser) gereicht, kombiniert mit zehn Minuten Colontherapie, einem speziellen Einlauf mit Kamillen-zusatz, der täglich durchgeführt wird. Auf massivere Abführmaßnahmen am Anfang wird verzichtet, da manche Patienten sonst mit Bauch-krämpfen und Kreislaufkollaps reagieren könnten.

Da Dr. Erich von Weckbecker selbst Forschungsarbeiten in Bad Wörishofen durchgeführte, spielen kneippsche Anwendungen eine große Rolle, um die Zirkulation anzuregen. Die Patienten erhalten täglich ein bis zwei kneippsche Anwendungen in Form von Kräutervollbädern, Wechselsitzbädern, Wechselfußbädern, Armbädern, Armgüssen etc., die individuell verordnet werden. Die Saunatherapie, dreimal wöchentlich, unterstützt die Ausscheidung über die Haut. Nach individuellem Krankheitsbild wird Physiotherapie, wie Massagen, Lymphdrainagen, Krankengymnastik, durchgeführt. Dem Bewegungstraining dient ein Ergometertraining unter Pulskontrolle, 20 Minuten täglich, individuell angepasst. Die Entgiftungsleistung der Leber wird durch feuchtwarme Packungen in Form eines heißen Kartoffelsacks unterstützt. Gruppenangebote bestehen für Walking, Nordic Walking, Wassergymnastik, Wirbelsäulengymnastik, Qi Gong, progressive Muskelentspannung nach Jacobson und Trophotraining, Meditation, meditativer Tanz, psycho-pädisches Gruppengespräch als Ermutigungstraining, Wandern und Lehrküchenveranstaltungen.

Durch ärztliche Vorträge und Ernährungsvorträge durch Oecotrophologen und Diätassistenten erfahren die Patienten‚ wie sie ihre gesund-heitlichen Störungen durch Aktivierung ihrer Selbstheilungskräfte bessern und nach dem Fasten eine Lebensstiländerung praktisch durchführen können.

Das Fasten dient der Primärprävention – also der Vorsorge, dass keine Erkrankung auftritt – , der Sekundärprävention – somit der Vermeidung von Erkrankungen bei bestehenden Risikofaktoren – und der Tertiärprävention – um zu verhindern, dass nach erfolgter Erkrankung wie Herzinfarkt oder Schlaganfall ein zweites Ereignis auftritt.

Seit Übergang in Malteser-Trägerschaft 1998 ergänzt ein reichhaltiges spirituelles Angebot den ganzheitlichen Therapieansatz im Sinne der Ordnungstherapie. Die Falldarstellungen betreffen die Diagnosen chronische Polyarthritis, Arthrose, arterielle Hypertonie, Hype-rcholesterinämie bei Übergewicht, Migräne, Polyneuropathie mit Gangataxie unklarer Genese, Fibromyalgie, Reizdarm bei chronischem Laxantien-Abusus, metabolisches Syndrom mit Diabetes mellitus Typ II, Asthma bronchiale, Zustand nach Polytrauma mit Depressionen.

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KONGRESS & WORKSHOP
Die 40. Medizinische Woche in Baden-Baden

„Aktive Prävention durch Fasten in der Allgemeinpraxis“
Martha Ritzmann-Widderich, Rottweil, www.praxis-widderich.de

„Regelmäßiges therapeutisches Fasten stellt eine wirksame und kostengünstige Methode zur positiven Beeinflussung vieler akuter und chronischer Erkrankungen dar. Das Indikationsspektrum reicht von Allergien bis zu Zyklusstörungen. Auch als Maßnahme zur Prävention vieler Erkrankungen ist das Fasten sehr empfehlenswert, vor allem bei vorhandenen Risikofaktoren.“
An Akutwirkungen steht die Linderung aktueller Beschwerden im Vordergrund. Erzielbare Langzeiteffekte sind vor allem eine Normalisierung pathologischer Stoffwechselparameter sowie die Verzögerung der Progression von Sekundärschäden.
Neben der regelmäßig zu beobachtenden Verbesserung von Krankheitssymptomen und der Lebensqualität ist vor allem eine teils erhebliche Senkung der mortalitätsbedingten Kosten von Bedeutung. Beispielhafte Verläufe aus der Praxis bei verschiedenen Krankheitsbildern (z.B. Metabolisches Syndrom, rheumatischer Formenkreis) verdeutlichen diese Zusammenhänge.
Fastentherapien im ambulanten ärztlichen Bereich sind heute noch die Ausnahme. Gerade im Rahmen einer Allgemein- oder Internistischen Praxis profitieren viele Patienten vom Heilfasten und sind für entsprechende Angebote sehr offen. Die Teilnehmer an Gruppen oder Einzelfastentherapien steigen kontinuierlich.

Sie erhalten Anregungen zur Organisation und Durchführung von ambulanten Fastenkursen. Die Abrechnung erfolgt entweder als Selbstzahlerleistung bei gesetzlich Versicherten (Kosten-Teilerstattung durch viele Krankenkassen) oder entsprechend der GOÄ im Privatkassenbereich.
Empfohlen werden auch Kooperationsmodelle mit geeigneten Fachkräften (Oecotrophologen, Fastenleiter) zur eigenen Entlastung. Ihnen obliegt auch die Durchführung ernährungstherapeutischer Anschlussprogramme zur Stabilisierung der anfangs erreichten Erfolge. Regelmäßiges Fasten bedeutet je nach Ausgangslage Primär- oder Sekundärprävention durch Nutzung der natürlichen Ressourcen und Aktivierung körpereigener Regulationsmechanismen. Auf diese Weise Anleitung zur Selbsthilfe zu erteilen, ist für Ärzte und Patienten weitaus befriedigender, erfolgreicher und auch wirtschaftlicher, als überwiegend pharmakologische Symptomtherapie zu betreiben.

Angaben zur Autorin: niedergelassene Ärztin für Allgemeinmedizin, Naturheilverfahren und Ernährungsmedizin (DGEM/DAEM/QUETHEB/BDEM), Vorstandsmitglied der Ärztegesellschaft Heilfasten und Ernährung

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KONGRESS & WORKSHOP
Die 40. Medizinische Woche in Baden-Baden

„Anti-Aging-Wirkung des Fastens – Fakten und Mechanismen“
Andreas Michalsen, Uni Essen-Duisburg, www.uni-essen.de/naturheilkunde

Der komplette Vortrag als PDF-Datei unter:
www.aerztegesellschaftheilfasten.de/uber-aghe-veranstaltungen.html

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3. TERMIN & NOTIZ

Termine 2007

33. Fortbildungstagung der ÄGHE am 23./24. Juni 2007 im Lassalle-Haus in Bad Schönbrunn, Schweiz

Themen: Fasten in spiritueller Dimension und sozial-politischer Verantwortung/ Falldarstellungen

Tagungsort: Lassalle-Haus Bad Schönbrunn, CH-6313 Edlibach
Tel. +41 (0)41 757 14 14, Fax +41 (0)41 757 14 13, www.lassalle-haus.org, Email: info(at)lassalle-haus.org

34. Fortbildungstagung der ÄGHE am 24./25. November in Berlin
Themen und Tagungsort werden noch Bekannt gegeben.

Termine 2008

13. Fastenärztetagung am 30. Juni/1. Juli 2008
Der Ort wird noch bekannt gegeben

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4. THERAPIE & FALL

Patientenfalldarstellungen von Christian Kuhn, Klinik Buchinger am Bodensee, www.buchinger.com

1. M, H. 62-jährige Patientin ohne wesentlichen Vorerkrankungen, kommt zum Heilfasten bei Adipositas Grad I BMI 32,1 kg/m², KL 168 cm, KG 90,5 kg, RR morgens 145/80 mmHg, bei der Aufnahmeuntersuchung 180/110 mmHg mit leisem Systolikum über allen Ostien mit Fortleitung in die Karotiden und die abdominelle Aorta.
Labor: Bei den Werten fällt eine manifeste Hyperthyreose auf mit stark supprimierten TSH basal, leicht erhöhtem T4 und deutlich erhöhtem T3 Wert. Zunächst zeigen die nächsten Tage weiterhin leicht hypertone Blutdruckwerte und eine Ruhetachycardie zwischen 92 und 104/min. Sonographisch zeigt sich eine Struma multinodosa, links mehr als rechts.
Medikation: Am 6. Fastentag bei persistierender Tachycardieneigung Medikation von 2 x 50 mg Metoprolol. Die Patientin fühlt sich darauf recht müde und reduziert auf 1 x 50 mg morgens. Darunter Normalisierung von Blutdruck und Puls, am 12. Tag Reduktion auf 25 mg Metoprolol morgens. Im anschließenden Nahrungsaufbau wird der Betablocker probatorisch wieder abgesetzt. Nach 12-tägigem Fasten weiterhin maximal supprimiertes TSH basal, T4 im oberen Normbereich, T3 deutlich rückläufig aber weiterhin erhöht.

Diskussion: Das Heilfasten als Yin – Stärkung hat im vorliegenden Fall die hyperthyreosebedingten Symptome arterieller Hypertonie und Tachycardie nach 5 Tagen nicht senken können. Der verordnete Betablocker brachte dann eine Wende, konnte aber innerhalb von weiteren 6 Fastentagen wieder abgesetzt werden.
Konklusion: Eine manifeste Hypertyhreose ist keine absolute Kontraindikation für das Heilfasten. Die Parasympathikotonie des Heilfastens braucht offenbar mehr als 5 Tage, um die Symptome der Hyperthyreose günstig zu beeinflussen.
Anmerkung: Die Betablockermedikation war rein symptomatisch. Die kausale Therapie der Hyperthyreose hängt von dem Ergebnis der Schilddrüsenszintigraphie ab, die die Patientin am Heimatort nach der Entlassung machen lassen wollte.

2. S, H. 70-jähriger Patient kommt zur Verbesserung seines metabolischen Syndroms und seiner diabetischen
Nephropathie. Diabetes wurde 1991 diagnostiziert anlässlich eines schweren Autounfalls mit Oberschenkelamputation links und Trümmerfraktur am rechten Unterschenkel, seitdem ist der Patient deutlich gehbehindert. Diabetes Typ II anfänglich mit oraler Medikation, jetzt seit 3 Jahren mit Insulin therapiert.
In 06/06 akutes Nierenversagen mit dreimaliger Dialyse und Diagnose einer absoluten Arrhythmie und Beginn einer Markumartherapie.
Bei Aufnahme wiegt der Patient 93,8 kg bei einer Körperlänge von 172 cm.
Medikation: Einstellung auf 3 x ½ Furosemid 500, 2 x 1 Norvasc 5 (merkwürdigerweise kein ACE-Hemmer), Insulin nach Plan.
Labor: Laborchemisch war bei Aufnahme Kreatinin 4,07 mg/dl, Harnstoff 100 mg/dl, HBA1c bei 7,0 %, Glucosurie und Mikroalbuminurie.
Therapeutisch wurde von Norvasc umgestellt auf ACE-Hemmer. Der Patient erhielt eine 800 kcal Diabetesdiät verteilt auf 5 Mahlzeiten. Die Urinausscheidung lag bei 2,0 bis 2,5 l pro Tag.
Nach einer Woche war unter dieser Diät das Kreatinin auf 3,36 mg/dl und Harnstoff auf 87 mg/dl gesunken. Versuch mit Heilfasten, Furosemid reduziert auf 3 x 40 mg täglich. Insulin konnte weggelassen werden. Nach 6-tägigem Fasten hat sich das Kreatinin weiter auf 3,25 mg/dl und Harnstoff auf 66 mg/dl verbessert, Trinkmenge 3,5 l, Ausscheidungsmenge 2,5 l.
Konklusion: Bei diabetischer Nephropathie ist Heilfasten auch bei deutlich erhöhten Kreatininwerten möglich.
In diesem Fall kann Fasten auch mit hohen Diuretikadosen kombiniert werden, die Elektrolyte waren nach Fastenende im Normbereich. Es sind aber regelmäßige Kontrollen alle 3 – 5 Tage erforderlich.

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5. WISSEN & WERT

Deutsche Gesellschaft für Ernährung: in den neuen DGE-Leitlinien zur Therapie der Adipositas, Version 2006, werden Verfahren wie das Heilfasten, die Schrothkur oder die Mayr-Kur als extrem einseitige Diäten dargestellt. Aufgrund medizinischer Risiken und fehlendem Langzeiterfolg lehnt die DGE diese Verfahren ab.
An der Stelle wäre interessant zu erfahren, um welche medizinischen Risiken es sich dabei handelt und welche Belege die DGE hierfür heranzieht.
Quelle: www.dge.de/pdf/ll/Adipositas-LL-2006.pdf

Internet-Auftritt der ÄGHE:

hohe Besucherzahlen im November und Dezember!

Aktuelle Zahlen über die Besucher im
Oktober 06: 1040 Besucher
November 06: 979 Besucher
Dezember 06: 1423 Besucher

Januar 07 : 1236 Besucher

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6. FASTEN & KURIOSES

Besseres Konsumieren: Seminare über Finanzfasten

Forum für Finanzfasten
Vielen Menschen reicht das Geld hinten und vorne nicht, auch wenn sie ganz gut verdienen. Und mehr Geld verdienen ist nicht immer so einfach möglich! Vor diesem Hintergrund hat das Forum für Finanzfasten ein Programm entwickelt, das Konsumenten erleichtert, das Problem von der Ausgabenseite her anzugehen.
Das Finanzfastentraining hilft, Konsum besser in den Griff zu bekommen und so einer möglichen Schuldenfalle auszuweichen. Das Programm ähnelt etwas dem Heilfasten: Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen verzichten für einen begrenzten Zeitraum – meistens 20 – 30 Tage – weitest-gehend auf Konsum.
Eine Finanzfastenzeit sollte gründlich vorbereitet werden: Bei einem Einstiegswochenende wird unter anderem ermittelt, welche Geldausgaben in der Finanzfastenzeit unabdingbar sind. Ganz typisch sind hier Ausgaben für Lebensmittel, Hygiene oder Miete. Dann beginnt die eigentliche konsumfreie Zeit, während der sich die Teilnehmer bei Halbzeit treffen um Erfahrungen auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen. Am Ende steht dann ein Auswertungstag.Während der ganzen Zeit steht den Teilnehmern ein Coach zur Verfügung. Ähnlich wie Heilfasten einen Körper entschlackt, wird beim Finanzfasten klar, was an Konsum für eine Person sinnvoll ist und was nicht. Dieser Konsumverzicht schafft ein scharfes Bewußtsein für die wirklichen Bedürfnisse und Wünsche. Die typischen und häufigen Spontankäufe nehmen ab (Nur 35% der Einkäufe im Supermarkt sind geplant). Gleichzeitig entwickeln die Finanzfaster mehr Freude an den Dingen, die sie schon besitzen.
Finanzfasten nimmt den Teilnehmern nicht die Freude am Konsum, sondern gibt sie zurück. Weil Menschen besonders dann Freude am Konsum haben, wenn sie genau wissen, was sie wollen.

Kontakt:
Forum für Finanzfasten
Apollo Mäling und Markus Lücke
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FASTEN & KURIOSES

Hunger verantwortlich für Kannibalismus der Neandertaler

Neandertaler lebten ein hartes Leben, manchmal so nah am Verhungern, dass sie Verstorbene aßen. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie des Museo Nacional de Ciencias Naturales, Madrid gekommen (www.mncn.csic.es). Die moderne Sicht der Neandertaler als plumpe und nicht sehr intelligente Rohlinge kann durch neue Forschungsergebnisse, die Einblicke in ihren schweren Überlebenskampf ermöglichen, in Frage gestellt werden. Das Team um Antonio Rosas untersuchte 43.000 Jahre alte Überreste in der El Sidrón Höhle im Norden der Iberischen Halbinsel. Diese Höhle ist besonders reich an sterblichen Überresten. Seit ihrer Entdeckung 1994 wurden rund 1.300 Fossilien von Neandertalern freigelegt. Das neue Bild, das sich aus dieser Grabung ergibt, soll jetzt das Verständnis dieser viel geschmähten menschlichen Verwandten verbessern. Die Ergebnisse der Studie wurden in den Proceedings of the National Academy of Sciences www.pnas.org eröffentlicht.
Die Wissenschafter untersuchten die Zähne von acht Neandertalern und fanden Beweise für eine Unterentwicklung, eine Hypoplasie. Hinweise darauf, dass die Betroffenen eine Periode des Hungers überstehen mussten. Die an manchen der Knochen sichtbaren Schnitte legen nahe, dass es zu Kannibalismus kam. Laut Rosas ist eine mögliche Erklärung, dass die Umweltbedingungen die Neandertaler zwangen alles zu essen, was erreichbar war, auch menschliches Fleisch. Eine weitere Erklärung könnte sein, dass der Kannibalismus eine symbolische Bedeutung hatte, ähnlich wie bei den menschlichen Jägern und Sammlern. „Anzeichen für Kannibalismus könnten uns etwas über das Seelenleben der Neandertaler erzählen.“ Quelle: www.pressetext.de

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6. BUCH & TIPP

Neu erschienen:
Sehnsucht nach der Mitte. Fasten als Weg
Das Fastenbuch von Jürgen Fliege, Ingrid Kiefer

Unser Leben ist hektischer geworden. Wir streben immer nach Mehr, Mehr, Mehr, und nichts geht uns schnell genug. Da ist es leicht möglich, dass wir aus dem Gleichgewicht kommen. Fasten lehrt uns das Reduzieren auf das Wesentliche. Wer fastet, gewinnt Klarheit, was an der Lebensführung geändert werden sollte und was nicht.
Fasten ist der uralte Königsweg, das verloren gegangene Lebensgefühl wieder zu finden. Fasten, richtig angewandt und dosiert, wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Seit der Antike wird Fasten zur Mobilisierung der körpereigenen Heilkräfte eingesetzt. Fasten wird häufig in Verbindung mit der traditionellen Fastenzeit im Frühling gebracht und entspricht dann oft dem Bedürfnis vieler Menschen. Aber Fasten ist an keine bestimmte Jahreszeit gebunden. Wann immer man das Gefühl hat, dass das Leben an einem vorbeiläuft, sollte man innehalten und fasten. Man wird dann entdecken, dass es beim Fasten weniger um den Körper als um die Seele geht. Denn Fasten ist mehr als einfacher Nahrungsentzug, Fasten ist eine spirituelle Übung.
Fasten ist der ideale Weg, die innere Balance wieder zu finden, Lebenskrisen zu meistern oder einfach schlechte Gewohnheiten abzulegen. Wer richtig fastet und sich dafür die nötige Ruhe nimmt, wird die positiven Effekte des Fastens auch erleben.

Das Buch besteht aus zwei Teilen:
Im ersten Teil beschäftigt sich Pastor Jürgen Fliege mit dem Sinn des Fastens und bringt seine persönlichen Erfahrungen mit der Fastenbegleitung ein. Im zweiten Teil erklärt Frau Univ.-Doz. Dr. Ingrid Kiefer, Ernährungswissenschaftlerin und Gesundheitspsychologin am Institut für Sozialmedizin der Medizinischen Universität Wien, die Wirkungen des Fastens aus ernährungs-wissenschaftlicher Sicht.

204 Seiten, durchgehend farbig, Hardcover
ISBN 3-7088-0365-5 – EUR 19,90 Kneipp-Verlag

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Impressum
Ärztegesellschaft Heilfasten & Ernährung e.V., Wilhelm-Beck-Str.27, 88662 Überlingen
Redaktion: Dipl.oec.troph. AC Chiappa, Agentur Capsicum, T.0177 4409 49 46
e_mail: presse(at)aerztegesellschaft-heilfasten.de

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