Fortbildungen 2016
18. Juni 2016
47. Fortbildungstagung und Mitgliederversammlung der ÄGHE in Bayrischzell
9.00 Eintreffen der Teilnehmer |
9.30 Begrüßung und Grußworte – E. Lischka |
9.45 Tannerhof Fastentradition – B. v. Mengershausen |
10.15 Fasten und mitochondriale Medizin – H. Wittrock |
11.00 Pause |
11.30 Leberfasten, eine hochwirksame Methode zur Leberentfettung – M. Ritzmann-Widderich |
12.30 Mittagspause im Tannerhof, anschließend Besichtigung der Anlage |
14.30 Ketogene Ernährung in der Onkologie – Susanne Reidelbach |
15.15 Kasuistiken zur Fastentherapie – E. Lischka et al. |
16.00 Pause |
16.30 Cradle to cradle, In der Kreislaufwirtschaft kann der Mensch ein Nützling sein – F. Wilhelmi de Toledo |
17.15 – ca. 18.00 Mitgliederversammlung |
19.15 Geselliges Abendessen im urigen Gasthof zum Wurz |
Dr. med. Eva Lischka | Klinik Buchinger-Wilhelmi, Überlingen am Bodensee
Dr. med. Burgi v. Mengershausen, Naturhotel Tannerhof, Bayrischzell
QM- und Hygienebeauftragte GV, Oberthulba
Dr. med. Martha Ritzmann-Widderich | Allgemeinmedizinpraxis, Rottweil
Dr. med. Francoise Wilhelmi de Toledo | Klinik Buchinger-Wilhelmi, Überlingen am Bodensee
Dr. med. Henning Wittrock | Klinik Buchinger-Wilhelmi, Überlingen am Bodensee
im Vorverkauf unter 08023 810 oder info@tannerhof.de
Nach 2004 fand am 18. Juni 2016 erneut eine Fortbildungstagung der Ärztegesellschaft Heilfasten und Ernährung (ÄGHE) im Tannerhof in Bayrischzell statt. Pünktlich um 9.30 Uhr begrüßte Dr. med. Eva Lischka, Überlingen, als erste Vorsitzende die Teilnehmer. Dabei konnte ein besonderer Erfolg vermeldet werden: die ÄGHE hat jetzt fast 200 Mitglieder – ein „Allzeithoch“.
Das Traditionshaus Tannerhof wurde in den letzten Jahren mit erheblichem Aufwand architektonisch geschmackvoll renoviert und ausgebaut. Der Tannerhof ist heute ein Bio- Hotel, bei dem sowohl erholungssuchende Hotelgäste, als auch fastende Patienten die Hauptklientel darstellen. Im Rahmen einer Hausführung durch das Hausherrenehepaar Dr. med. Burgi von Mengershausen und Dr. med. Roger Brandes erhielten die Teilnehmer einen interessanten Einblick in die verschiedenen Einrichtungen des Hauses, wobei auch ältere Bauteile mit liebevoller Einbeziehung historischer Details auch heute noch genutzt werden. Ein besonderer Clou: auch Tiere, z. B. Laufenten, Rinder und Schafe sind als Co-Therapeuten Bestandteil des Angebotes.
Im Rahmen der medizinischen Fachvorträge referierte Dr. med. Martha Ritzmann-Widderich, Rottweil, über „Leberfasten“. Dies eigne sich besonders für Menschen mit Fettleber, die ein erhöhtes Risiko für metabolisches Syndrom und Arteriosklerose aufweisen, wobei nach heutigem Kenntnisstand auch ein hoher Insulinspiegel und Fructose als Fettlebertreiber gelten. Ziel des Leberfastens ist ein radikales Absenken des Insulinspiegels. Insgesamt kommt es auf eine Reduktion des Energie-Inputs an, vor allem Vermeidung von Alkohol und isolierten Kohlehydraten. Günstig wirken zum Beispiel Betaglucane aus dem Hafer. Ritzmann-Widderich setzt zu Beginn der Behandlung Formula – Diäten mit Eiweißkonzentraten ein, was im Anschluss zu einer angeregten Diskussion mit dem Auditorium führte.
Über Fasten und mitochondriale Medizin berichtete Dr. med. Henning Wittrock, Überlingen. Mitochondrien finden sich besonders reichhaltig in der Muskulatur. Beim Herzen sollen die Mitochondrien sogar 36% des Gewichts ausmachen. Sie sind keineswegs nur bohnenförmige Körperchen, wie sie oft in Biologiebüchern dargestellt werden, sondern über komplexe Netz- und schlauchförmige Strukturen miteinander verbunden. Für ihre Membranen spielen Phospholipide, besonders aber auch Omega 3 Fette eine wichtige Rolle. Mitochondrien haben eine eigene DNA, die denen der Bakterien ähnelt. Sie sind anfällig für Mutationen. Besondere Bedeutung haben sie als Ort der ATP Produktion für den Organismus – über 90% des Körper ATP werden in Mitochondrien gebildet. Gleichzeitig entsorgen sie Stoffwechselendprodukte, spielen z. B. beim Beginn des Harnstoffzyklus eine zentrale Rolle. Erworbene mitochondriale Funktionsstörungen sind vor allem auf psychischen und physischen Stress zurückzuführen. Am Ende entsteht dann Oxidativer Stress. Ungünstig wirken sich auch Blutfettsenker wie Statine und Fibrate, aber auch Betablocker aus. Gegenmaßnahmen sind zum einen antioxidative Substanzen, wie z. B. Zink, B-Vitamine und Biotin. Einen zentralen Therapieansatz stellen die klassischen fünf Naturheilverfahren nach Kneipp dar.
In letzter Zeit wird vermehrt die Intervall Hypoxie-Hyperoxie-Therapie (IHHT) eingesetzt – eine Art simuliertes Höhentraining. Daneben gibt es verschiedene Formen von Laser- und Lichtbestrahlungen ( u. a. intravenös verabreicht), die die mitochondriale Funktion stimulieren sollen.
Die Diätassistentin und Ernährungsberaterin Susanne Reidelbach, Oberthulba, berichtete über erste Ergebnisse der Kolibri – Studie bei Brustkrebspatientinnen aus einer Klinik in Bad Kissingen. Dabei wurden drei Ernährungsvarianten verglichen: Die von der DGE empfohlene Zusammenstellung von Eiweißen, Fetten und Kohlenhydraten, die sog. LOGI-Kost und ketogene Diät mit einem Fettanteil von bis zu 80%.
Das Erstaunliche dabei: Die schlechtesten Ergebnisse gab es bei Ernährung nach DGE Kriterien. Die stärkste Gewichtsabnahme und auch Verbesserung von Blutparametern, insbesondere auch Blutfetten erzielte die Gruppe der ketogenen Diät. Auf den ersten Blick würde dies sämtliche Ernährungsempfehlungen auf den Kopf stellen, die jahrzehntelang von maßgeblichen Ernährungswissenschaftlern propagiert wurden. Die konkrete Umsetzung der ketogenen Diät wurde an Beispielen dargelegt: Als Frühstück „english breakfast“, mittags z. B. eine gefüllte Paprikaschote in Tomatensauce, abends Geflügel mit Rahmwirsing mit Paprikagemüse. Mit sog. Ketostixen lässt sich darüber hinaus ermitteln, ob der entsprechende Patient auch wirklich in eine Ketose gelangt.
Über interessante Kasuistiken zur Fastentherapie berichtete wieder Dr. med. Eva Lischka, Überlingen. Dabei wurde u. a. ein schon öfter referierter Fall eines herzkranken Patienten mit aktuellen Daten fortgeführt. Im konkreten Fall handelte es sich um einen Patienten mit ursprünglich schwerer Herzinsuffizienz, die sich inzwischen weitgehend regeneriert habe durch konsequentes, mindestens ein- bis zweimal jährliches Fasten.
Dr. med. Francoise Wilhelmi de Toledo referierte über ein Projekt der Universität Lüneburg unter dem Stichwort „cradle to gradle“. Es beschreibt den Sinn einer Kreislaufwirtschaft, vor allem die Vermeidung von Müll und die verstärkte Nutzung regenerativer Energien. Anhand zahlreicher Daten weiß man heute: Ein Weitermachen wie bisher ist angesichts stark steigender Weltbevölkerung so nicht mehr möglich. Die Forderung nach Umdenken auf plakativen Sonntagsveranstaltungen reicht nicht aus. Es gelte vielmehr praktikable Ansätze für den Alltag nicht nur zu erarbeiten, sondern auch umzusetzen. Die Universität Lüneburg will dabei ein federführender Katalysator sein.
Zum Abschluss der Tagung fand die Mitgliederversammlung der ÄGHE statt. Nach Bericht der ersten Vorsitzenden und Geschäftsführers wurde dem Vorstand Entlastung erteilt. Die Kassenprüfer bestätigten die korrekte Buchführung. Bei der Neuwahl der Kassenprüfer wurden die bisherigen bestätigt: Raimund Wilhelmi und Dr. med. Gunter Hölz (beide Überlingen). Die erfolgreiche Tagung endete gegen 18 Uhr.
26. November 2016
48. Fortbildungstagung der ÄGHE in der Klinik Buchinger-Wilhelmi in Marbella, Spanien
Gegründet 1986 – 30 Jahre ÄGHE!
Tagungsort
Clinica Buchinger Wilhelmi
Av de Buchinger, s/n
Marbella, Spanien
+34 952 76 43 01
www.buchinger-wilhelmi.com
Programm-Fyer: https://aerztegesellschaft-heilfasten.de/wp-content/uploads/2016/09/aeghe-program_anmeldung-48.Fobi-Marbella-2016.pdf
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FREITAG
20.00 Get Together im Haus La Mariposa – mit Fingerfood
SAMSTAG
(Die Vorträge werden zum Teil simultanübersetzt/
Las conferencias en parte serán traducidas simultáneamente)
10.00 Begrüßung, bienvenida Eva Lischka, 1. Vorsitzende Katharina Rohrer-Zaiser, Clinica Buchinger Wilhelmi, Marbella
10.15 „Autophagie, die Ökologie des Fastens“ (Autofagia, la ecología del ayuno) – Frank Madeo, Graz
11.20 „ÄGHE: 30 Jahre im Dienst des Heilfastens“ (30 años en el servicio del ayuno) – Françoise Wilhelmi de Toledo, Überlingen
12.00 Getränkepause/Pausa
12.30 „Propuestas de ayunos cortos e intermitentes, y su revisión bibliográfica actual“(Kurzzeitfasten und intermittierendes Fasten: Die aktuelle Literaturübersicht) – Pablo Saz, Zaragoza
13.45 Mittagessen/Comida
14.45 Besichtigung der Klinik/Visita de la clinica
15.45 „Fasten und Krebs: Kongressbericht“ (Ayuno y cáncer: informe de congreso) – J.M.G. Verdugo, Marbella
16.15 „Kasuistiken“ (Ejemplo de caso) – Eva Lischka u. Andere
17.15 Getränkepause/Pausa
17.45 „Aktuelle Fastenforschung“ (Investigaciones actuales sobre los efectos del ayuno) – Andreas Michalsen, Berlin
18.45 „100 Jahre Maria Buchinger: Das Geheimnis des Fasten-Spirits“ (El secreto del „Spirit“ en una clinica de ayuno); mit Film über die grande Dame des Heilfastens/Con la película sobre la grande dama del ayuno – Katharina Rohrer-Zaiser, Claus Rohrer, Marbella
19.15 Ende/Final
21.00 Festliches Abendessen in der Stadt/Cena en la ciudad (35,- € Selbstzahler, ohne Getränke)
Abfahrt mit dem Bus von der Klinik um 20.45 Uhr/ Salida en autobús desde la reception de la clínica a las 20.45 horas
SONNTAG
10.00 – 12.00 Geführte Besichtigung der Altstadt von Marbella
mit Eva Ordenes/Visita llevada del casco antiguo de Marbella con Eva Ordenes. Abfahrt mit dem Bus von der Klinik um 10.00 Uhr/ Salida en autobús desde la reception de la clínica a las 10.00 horas
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REFERENT/-INNEN
Dr. med. José Manuel García Verdugo | Clinica Buchinger Wilhelmi, Marbella
Dr. med. Eva Lischka | 1. Vorsitz ÄGHE, Klinik Buchinger Wilhelmi, Überlingen
Prof. Dr. Frank Madeo | Institut für Molekulare Biowissenschaften der Karl-Franzens-Universität, Graz
Prof. Dr. med. Andreas Michalsen | Stiftungsprofessur für klinische Naturheilkunde der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chefarzt Immanuel Krankenhaus, Berlin-Wannsee
Claus Rohrer | Direktor Clinica Buchinger Wilhelmi, Marbella
Katharina Rohrer –Zaiser | Junior Managerin Clinica Buchinger Wilhelmi, Marbella
Prof. Dr. med. Pablo Saz | Klinik für Mikrobiologie, Präventivmedizin und Volksgesundheit der med. Fakultät, Universität Zaragoza
Dr. med. Françoise Wilhelmi de Toledo | Klinik Buchinger Wilhelmi, Überlingen
Hotelempfehlung
****Hotel El Fuerte, Av El Fuerte, T+34 952 861500 (3,3 km)
****NH Marbella, Av Conde Rudi, T+34 952 763200 (1,5 km)
***Botique La Concha, Calle Jubrique 45, T+34 646520883 (1,3 km)
20. – 27. September 2016
Weiterbildung Naturheilverfahren – Kurs II mit Selbsterfahrung Heilfasten nach Buchinger
Mehr Informationen zur Weiterbildung Naturheilverfahren finden Sie hier
Veranstaltungsort:
Kurpark-Klinik Überlingen am Bodensee, Gällerstraße 10, 88662 Überlingen
Klinik Buchinger am Bodensee, Wilhelm-Beck-Str. 27, 88662 Überlingen
Veranstalter:
Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin e.V.
http://www.zaen.org/fileadmin/inhalte/2015_2016/Termine_2016_-_Mail.pdf