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AEGHE Newsletter 2024/2

für Ärzte - Therapeuten - Fachleute

Termine | Tagungsbeiträge | Fastenstudien

  • Jetzt buchen Die 59. ÄGHE-Fortbildungstagung im Burgenland & Online
  • Jetzt planen: Der 21. Internationale Fastenkongress in Berlin
  • Tagungsbericht: Fachbeiträge der 58. ÄGHE-Fortbildungstagung in München
  • Tagungsbericht: Highlights der 20. Internationale Fastenkongress in Berlin
  • Studien: Forschung sucht Probanden für naturheilkunde.immanuel in Berlin
  • In eigener Sache: Neue Webseite-neuer Look

Jetzt planen

05. – 06. Juli 2025

21. Internationaler ÄGHE-Fastenkongress, Berlin & Online

Kaiserin-Friedrich-Haus, Robert-Koch-Platz 7, 10115 Berlin

05/06 July 2025

21th International Fasting Conference of the GERMAN MEDICAL ASSOCIATION FOR FASTING AND NUTRITION in Berlin & online

Kaiserin-Friedrich-Haus, Robert-Koch-Platz 7, 10115 Berlin

Gastgebende: Prof. Dr.med. Andreas Michalsen, Dr.med. Daniela Koppold, Etienne Hanslian and Team
Abteilung Naturheilkunde im Immanuel Krankenhaus Berlin und AG klinische Naturheilkunde am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité-Universitätsmedizin Berlin. / Department of Nature-Based Therapies at the Immanuel Hospital Berlin and Internal and Integrative Medicine Research Group at Charité Universitätsmedizin Berlin

Das Tagungsprogramm wird demnächst bekannt gegeben auf aeghe.de sowie per E-Mail. / The conference program will be announced soon on aeghe.de and by e-mail.

Weitere Termine

30. Oktober – 03. November 2024

57. Medizinische Woche in Baden-Baden

AEGHE Vorträge zu Ernährungs- und Fastenthemen, Fastentherapie in der Praxis.
medwoche.de

26.-30. März 2025

148. ZAEN-Kongress in Freudenstadt

kongress.zaen.org

03.-10. Dezember 2024

ZAEN Weiterbildung Naturheilverfahren - Kurs II mit Selbsterfahrung Heilfasten am Bodensee

Kurpark-Klinik Überlingen
Dr.med. Christian Kuhn, Dr.med. Gunther Hölz
zaen.org/weiterbildung-zusatzbezeichnung/fastentherapie

Jetzt buchen

23. November 2024

59. ÄGHE-Fortbildungstagung in Mönchhof /Burgenland Österreich & ONLINE

in Kooperation mit dem Kurhaus Marienkron – Zentrum für Darm & Gesundheit | Gastgeberin: Kurärztliche Leiterin Dr.med. Ulrike Göschl | Birkenallee 2, A-7123 Mönchhof, Österreich | www.marienkron.at

Sehr geehrte Mitglieder und Kolleginnen und Kollegen,
liebe Freunde der Fastentherapie,
wir laden Sie herzlich zur 59. AEGHE-Fastenfortbildung am Samstag, den 23. November 2024, im Kurhaus Mönchhof, Österreich, ein. Die Veranstaltung findet sowohl in Präsenz als auch hybrid statt, um einen umfassenden Austausch zu ermöglichen.

Freuen Sie sich auf spannende Themen:
  • Ernährung und Silent Inflammation
  • Therapiekonzepte im Kurhaus Marienkron
  • Longevity, KI und MultiOmic-Analysen
  • Kalorische Restriktionsmimetika
  • Glucosemonitoring in der Fastentherapie
  • Fasten, Diabetes und Adipositas
  • Intervallfasten bei koronarer Herzkrankheit
  • „Fastenkrisen“: Ursachen und Management
  • Nutritional Psychiatry
  • Lehrreicher Fall und Podiumsdiskussion
  • Rahmenprogramm: Geselliger Abend und Exkursion zum "Flug der Kraniche" Nationalpark Neusiedler See
Die Referenten

  • Carolin Breinlinger, Dipl. oec.troph. |Charité–Unimedizin Berlin, Abt. für Naturheilkunde
  • Didac Carmona-Gutierrez, Assoz.Prof. Dr.rer.nat. |Uni Graz, Institut für Molekulare Biowissenschaften
  • Sabrina Leal Garcia, Prof. DDr. |Medizinische Uni Graz, Klinische Abt. für medizinische Psychologie
  • Ulrike Göschl, Dr.med. |Kurärztliche Leiterin Kurhaus Marienkron
  • Daniela Koppold, Dr.med. |Charité–Unimedizin Berlin, Abt. für Naturheilkunde
  • Rainer Matejka, Dr.med. | 1. Vorsitzender ÄGHE
  • Elke Müller, Mag.(fh) MBA |Geschäftsführerin Kurhaus Marienkron
  • Martha Ritzmann-Widderich, Dr.med. |Praxis für Naturheilverfahren und Ernährungsmedizin
  • Anika Rajput-Khokhar, Dr.med. |Klinik für Dermatologie, Charité – Unimedizin Berlin
  • Rainer Stange, Dr.med. |Charité–Unimedizin Berlin, Abt. für Naturheilkunde
  • Slaven Stekovic, Dr.rer.med. MBA |Aeterna Omics Health GmbH, Wien
  • Yvonne Winhofer, Assoc.Prof. Dr.med. |Uniklinik für Innere Medizin III am AKH Wien
Die Zertifizierung
  • Fortbildungspunkte von der österr. Ärztekammer: 5 DFP Punkte für Allgemeinmedizin und 2 DFP Punkte für sonstige Fortbildung.
Bitte beachten Sie, dass eine Anmeldung und Überweisung erforderlich sind.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen - vor Ort im Burgenland oder Online - und einen inspirierenden Austausch!

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. med. Rainer Matejka, 1. Vorsitzender
Dr. med. Martha Ritzmann-Widderich, 2. Vorsitzende
Im Namen des Vorstandes

Tagungsbericht

Fachbeiträge von der 58. ÄGHE-Fortbildungstagung in München

Gastgeber Chefarzt Robert Schmidt
krankenhaus-naturheilweisen.de

Die 58. Tagung der ÄGHE fand am 29. Juni 2024 im KfN in München statt, Gastgeber war Chefarzt Robert Schmidt.
Das Krankenhaus für Naturheilweisen in München, kurz KfN, ist eine der führenden komplementärmedizinischen Kliniken Deutschlands. Sie integrieren seit mehr als 100 Jahren anerkannte Verfahren aus der Komplementärmedizin wie Naturheilkunde und klassische Homöopathie in wissenschaftlich fundierte schulmedizinische Behandlungskonzepte.

Dr. Matejka begrüßt die Teilnehmer zur 58. Fortbildungstagung der Ärztegesellschaft für Heilfasten und Ernährung in den modernen Räumlichkeiten des Münchener Klinikum in Harlaching. Er dankt dem Chefarzt Robert Schmidt für die Einladung und begrüßt sowohl die Anwesenden im Saal als auch die zahlreichen Online-Teilnehmer. Das hybride Format ermöglicht vielen die Teilnahme, die sonst nicht anreisen könnten. Dr. Matejka hebt das interessante Programm hervor, darunter ein Statement zur Situation des Krankenhauses für Naturheilverfahren und einen Vortrag über Ernährung und stille Entzündungen. Er erwähnt die Herausforderungen für die Homöopathie und fragt, wie das Krankenhaus damit umgeht. Die Moderation wird zwischen ihm, Robert Schmidt und Dr. Martha Ritzmann-Widderich aufgeteilt. Matejka hofft auf einen interessanten Tag für alle Teilnehmer und übergibt das Wort an Robert Schmidt.

Aktuelle Entwicklungen am KfN und in der Berufspolitik LIMed Liste Integrative Medizin

Robert Schmidt | Chefarzt KfN Krankenhaus für Naturheilweisen, München | krankenhaus-naturheilweisen.de

Dr. Robert Schmidt begrüßt die Teilnehmer des Kongresses im Krankenhaus für Naturheilverfahren und betont die Bedeutung der Veranstaltung sowie die Rolle des Technikers für die Hybridübertragung. Er kündigt an, dass Fragen sowohl online als auch vor Ort gesammelt und diskutiert werden. Schmidt spricht über die Herausforderungen der Komplementärmedizin, insbesondere bezüglich der Homöopathie, und kritisiert das aktuelle Gesundheitssystem in Deutschland, das dringend reformiert werden müsse.
Er hebt hervor, dass die Liste Integrative Medizin gegründet wurde, um die Interessen der integrativen Medizin zu vertreten und in den Delegiertenversammlungen der Ärztekammern präsent zu sein. Schmidt betont die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit zwischen Schulmedizin und Komplementärmedizin sowie die Bedeutung der Prävention.
Er informiert über die neue Lobbygesellschaft „Gesunde Vielfalt“, die von der Schwabe Group unterstützt wird und sich für die Komplementärmedizin einsetzt. Schmidt berichtet über politische Gespräche zur integrativen Medizin und die Herausforderungen, denen sich die Homöopathie gegenübersieht, insbesondere nach einem knappen Beschluss auf dem letzten Ärztetag.
Abschließend leitet er zum ersten Vortrag über „Silent Inflammation und Ernährung“ über.

Ernährung und Silent Inflammation

Flavia Guri, Dr.med. | Oberärztin KfN, München | krankenhaus-naturheilweisen.de

Dr. Flavia Guri präsentiert einen Vortrag über "Silent Inflammation und Ernährung". Sie definiert Silent Inflammation als langsame, zunächst schmerzlose Entzündungsprozesse im Körper, die oft erst spät erkannt werden und chronische Krankheiten begünstigen können. Die Pathophysiologie der Silent Inflammation wird durch den Transkriptionsfaktor NF-κB gesteuert, der die Ausschüttung von Entzündungsmediatoren reguliert. Auslöser können genetische Prädisposition, falscher Lebensstil, Ernährung, Stress und Schlafstörungen sein. Guri betont die Rolle der Ernährung bei Silent Inflammation:
Kohlenhydrate: Qualität ist wichtiger als Quantität. Hochglykämische Lebensmittel fördern Entzündungen, während Gemüse, Obst und Vollkornprodukte entzündungshemmend wirken.
Fette: Gesättigte Fette und Transfette sind entzündungsfördernd, während Omega-3-Fettsäuren entzündungshemmend wirken.
Proteine: Übermäßiger Konsum tierischer Proteine kann proinflammatorisch wirken, pflanzliche Proteine sind entzündungshemmend.
Polyphenole: Diese in Beeren, Rotwein, Kakao und grünem Tee vorkommenden Verbindungen haben antioxidative Eigenschaften.
Abschließend erwähnt sie die positiven Auswirkungen des Fastens, insbesondere des intermittierenden Fastens, auf Entzündungsreaktionen. Guri betont die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung und eines gesunden Lebensstils zur Vermeidung von Silent Inflammation und zur Förderung der Gesundheit.
Frage aus dem Publikum: Wie wird eine Silent Inflammation diagnostiziert? Guri erklärt, dass die Diagnose einer Silent Inflammation hauptsächlich durch die Bestimmung von Entzündungsmarkern im Blut erfolgt: Interleukin-6, Interleukin-1 und C-reaktives Protein (CRP). Diese Biomarker können einen Hinweis auf eine unterschwellige, chronische Entzündung im Körper geben. In der erwähnten Kohlenhydratqualitätsstudie wurden diese Werte ebenfalls zur Beurteilung der Silent Inflammation herangezogen. Guri betont, dass die Messung dieser Zytokine und Entzündungsmarker derzeit die zuverlässigste Methode ist, um eine Silent Inflammation zu diagnostizieren oder zumindest einen begründeten Verdacht darauf zu haben.

Molekulare Grundlagen des Fastens

Stephan Herzig, Prof.Dr. | Helmholtz Diabetes Center HDC, Institute for Diabetes and Cancer IDC Helmholtz Munich | helmholtz-munich.de

Prof. Herzig, Direktor des Helmholtz-Instituts in München, spricht in seinem Vortrag über die molekularen Grundlagen des Fastens und die damit verbundenen gesundheitlichen Herausforderungen, insbesondere im Kontext von Diabetes und Übergewicht. Er betont, dass die Zunahme dieser Erkrankungen weltweit besorgniserregend ist und dass präventive Maßnahmen notwendig sind, um ihre Häufigkeit zu reduzieren.
Herzig erläutert, dass Diabetes eine komplexe Erkrankung ist, die viele Organsysteme betrifft. Insulinresistenz spielt eine zentrale Rolle, nicht nur bei Diabetes, sondern auch bei anderen Stoffwechselerkrankungen. Er beschreibt die Wechselwirkungen zwischen Hungerhormonen wie Glucagon und Glukokortikoiden und deren Einfluss auf die Glukoseproduktion in der Leber.
Der Vortrag hebt hervor, dass verschiedene Fastenmethoden, wie Intervallfasten und zeitlich begrenztes Essen, positive Effekte auf den Stoffwechsel haben können. Studien zeigen Verbesserungen bei Übergewicht und kardiovaskulären Gesundheitsparametern. Herzig stellt außerdem fest, dass Fasten-imitierende Diäten die Insulinantwort verbessern können.
Er präsentiert neue Erkenntnisse über molekulare Mediatoren wie FNC4, ein Peptid, das durch Fasten reguliert wird und positive Auswirkungen auf die Glukosetoleranz hat. Diese Entdeckungen könnten therapeutische Implikationen haben und helfen, den Hungerstoffwechsel besser zu verstehen.
Abschließend betont Herzig die Notwendigkeit weiterer Forschung, um die spezifischen biochemischen Signalwege hinter den positiven Effekten des Fastens zu entschlüsseln. Er lädt das Publikum zur Teilnahme an einer bevorstehenden Diabeteskonferenz ein, um das Thema weiter zu vertiefen.
In der Diskussion nach dem Vortrag von Prof. Herzig wurden verschiedene Aspekte des Intervallfastens und seiner Auswirkungen erörtert. Es wurde die Frage aufgeworfen, ob es sinnvoll sei, verschiedene Fastenmethoden zu kombinieren. Herzig betonte, dass der langfristige Erfolg davon abhängt, wie gut sich die gewählte Methode in den Alltag integrieren lässt. Er wies darauf hin, dass die positiven Effekte des Fastens nach Beendigung verschwinden, weshalb Nachhaltigkeit entscheidend ist.
Bezüglich der Mausprotokollstudien erklärte Herzig, dass die Fastengruppen insgesamt nicht wesentlich weniger Kalorien zu sich nahmen als die Kontrollgruppen. Trotz ähnlicher Kalorienaufnahme zeigte die Intervallfastengruppe bessere Ergebnisse beim Leberfettabbau, was darauf hindeutet, dass neben der Kalorienreduktion andere Faktoren eine Rolle spielen.
Zur Perspektive für Humanstudien wurde angemerkt, dass Langzeitstudien bisher keine signifikanten Unterschiede zwischen Intervallfasten und kontinuierlicher Kalorienreduktion zeigen. Prof. Herzig argumentierte jedoch, dass Intervallfasten Vorteile bei der Durchführbarkeit und Lebensqualität bieten könnte und es Hinweise auf positive Effekte über die Gewichtsreduktion hinaus gibt, besonders für die Leber.
Die Frage nach der Berücksichtigung chronobiologischer Typen in Studien wurde aufgeworfen. Herzig erklärte, dass dies in Tierversuchen schwierig zu untersuchen sei und in Humanstudien bisher nicht speziell berücksichtigt wurde. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass das Weglassen des Abendessens aufgrund der schlechteren Glukosetoleranz am Abend effektiver sein könnte.
Abschließend wurde die Verwendung der Begriffe "Fasten" und "Hungern" diskutiert. Herzig erläuterte, dass in der Forschung oft der englische Begriff "fasting" verwendet wird und im Deutschen manchmal "Hungern" bevorzugt wird, um die wissenschaftlichen Aspekte zu betonen und Assoziationen zu vermeiden, die wissenschaftlich nicht untermauert sind.

Aktuelle Langzeitfastenstudien – Buchinger Wilhelmi‘s Forschungsteam

Françoise Wilhelmi de Toledo, Dr. med. | Klinik Buchinger-Wilhelmi, Überlingen am Bodensee | buchinger-wilhelmi.com

Der Vortrag von Dr. med. Francoise Wilhelmi de Toledo, Senior Scientific Advisor der Buchinger Wilhelmi Kliniken, behandelt die aktuellen Langzeitfastenstudien und die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die das Forschungsteam der Klinik gewonnen hat. Die Buchinger Wilhelmi Kliniken, seit 1953 bestehend und auf Langzeitfasten spezialisiert, bieten eine klinisch betreute Fastenerfahrung an, die individuell auf die Patienten abgestimmt ist. Das Fasten wird als multidimensionaler Prozess betrachtet, der körperliche, gemeinschaftliche und spirituelle Aspekte umfasst.
Wilhelmi de Toledo betont, dass Fasten nicht mit Hungern gleichzusetzen ist und hebt die Unterschiede zwischen intermittierendem Fasten und Langzeitfasten hervor. Während intermittierendes Fasten einen zirkadianen Reset bietet, ermöglicht Langzeitfasten tiefere physiologische Prozesse, vergleichbar mit natürlichen Jahreszeitenzyklen.
Die Forschung der Buchinger Wilhelmi Kliniken hat gezeigt, dass Langzeitfasten zahlreiche gesundheitliche Vorteile bietet. Eine große Beobachtungsstudie, veröffentlicht in PLOS ONE 2019, dokumentiert positive Effekte wie Gewichtsverlust, Reduktion des Bauchumfangs, Blutdrucksenkung sowie Verbesserungen bei LDL-Cholesterin und HbA1c. Weitere Studien belegen die antientzündliche Wirkung des Fastens und zeigen eine signifikante Entfettung der Leber sowie positive Veränderungen im Mikrobiom und der Körperzusammensetzung.
Langzeitfasten verbessert zudem die antioxidative Kapazität des Körpers und hat keine negativen Effekte auf die Muskeln. Im Gegenteil: Die Muskelkraft bleibt erhalten und die mitochondriale Gesundheit wird verbessert. Die Nahrungseinführung nach dem Fasten ist eine kritische Phase, die sorgfältig begleitet werden muss. Insgesamt zeigt das Protokoll der Buchinger Wilhelmi Kliniken, dass regelmäßiges Fasten zu einem gesünderen und biologisch jüngeren Zustand führen kann.

Fallbeispiele zur stationären Fastentherapie

Eva Lischka, Dr. med. | Chefärztin Klinik Buchinger-Wilhelmi, Überlingen | buchinger-wilhelmi.com

In einem Vortrag von Dr. Eva Lischka über die Fastentherapie wurden verschiedene Aspekte und Erfahrungen aus der Praxis vorgestellt. Die Referentin erläuterte, dass ihre Klinik eine Form des Fastens anbietet, die mehr Kalorien enthält und individuell angepasst wird, um die Compliance der Patienten zu fördern. Sie betonte die Bedeutung des Fastens als transformative Erfahrung und nicht nur als diätetische Maßnahme. Die Klinik arbeitet mit Partnern aus verschiedenen Ländern zusammen und behandelt zunehmend komplexe Krankheitsfälle, bei denen Entscheidungen über das Fasten oft schwierig sind.
Drei spezifische Patientenfälle wurden präsentiert: Eine 49-jährige Frau mit Polyarthrose und Colitis ulcerosa, die regelmäßig fastet und dabei ihre Schmerzen lindert und ihren HbA1c-Wert stabil hält. Eine weitere Patientin mit Heberdenarthrose, die ebenfalls erfolgreich fastet und dadurch ihre Beschwerden beim Klavierspielen verbessert hat. Schließlich wurde eine 72-jährige Schulleiterin vorgestellt, die nach einer COVID-Infektion ihr Riechvermögen während eines Fastens zurückgewann und zudem Gewicht verlor. Ihre Erfahrungen während des Fastens umfassten auch körperliche Aktivitäten wie Schwimmen, was ihr half, sich sowohl physisch als auch emotional zu stabilisieren. Insgesamt zeigt sich, dass Fasten in der Klinik nicht nur körperliche Vorteile bringt, sondern auch zur psychischen Gesundheit der Patienten beiträgt.

Fallbeispiele zur ambulanten Fastentherapie

Martha Ritzmann-Widderich, Dr.med. | Allgemeinmedizin, Ernährungsmedizin, Naturheilverfahren in Rottweil | praxis-widderich.de

Dr. Martha Ritzmann-Widderich präsentiert einen Fallbericht über einen Patienten mit Colitis ulcerosa, den sie seit fast 25 Jahren betreut. Der Patient, der mit 24 Jahren erkrankte, hatte anfänglich schwere Schübe mit bis zu 20 Stühlen täglich und wurde mit Kortison behandelt. Im Jahr 2000 suchte er zusätzliche naturheilkundliche Behandlung.
Die Ärztin führte Stuhlanalysen durch und empfahl Pro- und Präbiotika, Mikronährstoffe, Omega-3-Fettsäuren und eine Ernährungsumstellung. Der Patient begann auch mit regelmäßigem Fasten. Trotz gelegentlicher Schübe und Gewichtszunahmen konnte der Patient durch wiederholtes Fasten, Ernährungsumstellungen und Darmsanierungen seine Symptome verbessern und Gewicht verlieren.
2020 wurde bei einer Koloskopie eine verdächtige Raumforderung entdeckt, die sich glücklicherweise als gutartig herausstellte. Der Patient erlebte immer wieder Phasen der Ernährungsentgleisung und Gewichtszunahme, kehrte aber regelmäßig zur Behandlung zurück.
Ritzmann-Widderich betont die Bedeutung der langfristigen Betreuung und der Notwendigkeit, Patienten dort abzuholen, wo sie gerade stehen. Sie setzt ein breites Spektrum an Maßnahmen ein, darunter Fasten, Ernährungsumstellung, Nahrungsergänzungsmittel und regelmäßige Kontrollen, um den Patienten in seiner chronischen Erkrankung zu unterstützen.

Ernährungsmedizin in Praxis und Klinik

Hans Hauner, Prof.Dr.med. | Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin am TUM-Klinikum rechts der Isar | ekfz.tum.de
Ernährungsmedizin in Deutschland: Herausforderungen und Potenziale

Professor Hans Hauner, ein renommierter Experte auf dem Gebiet der Ernährungsmedizin, präsentierte kürzlich einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der Ernährungstherapie in Deutschland. Seine Ausführungen beleuchten kritisch die Diskrepanz zwischen dem wissenschaftlichen Kenntnisstand und der praktischen Umsetzung in der medizinischen Versorgung.
Bedeutung der Ernährung für die Gesundheit
Hauner betont, dass etwa 20-30% der Gesundheit von der Ernährung abhängen. Studien zeigen, dass eine gute Ernährung die Lebenserwartung um bis zu 20 Jahre verlängern kann. Gleichzeitig entfallen etwa 30% der Gesundheitskosten auf ernährungsbedingte Erkrankungen, die größtenteils präventabel wären.
Aktuelle Ernährungstrends und ihre Auswirkungen
Trotz zunehmender Aufmerksamkeit für Ernährungsthemen führen aktuelle Trends wie vegane Ernährung oder Fleischersatzprodukte nicht zwangsläufig zu einer gesünderen Ernährung der Bevölkerung. Hauner kritisiert, dass viele dieser Produkte stark verarbeitet sind und oft mehr Zusatzstoffe enthalten als herkömmliche Lebensmittel.
Die aktuellen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) betonen eine stark pflanzenbasierte Ernährung. Hauner sieht diese Empfehlungen kritisch, da sie weit von der Lebensrealität vieler Menschen entfernt sind. Er plädiert für einen offeneren und liberaleren Ansatz, der die Menschen dort abholt, wo sie stehen.
Mangelnde Integration in der Medizin: Ein Kernproblem ist die unzureichende Integration der Ernährungstherapie in das deutsche Gesundheitssystem. In vielen Kliniken und ambulanten Einrichtungen findet Ernährungstherapie kaum statt, obwohl ihre Wirksamkeit wissenschaftlich belegt ist. Hauner betont, dass selbst in der Onkologie, wo Mangelernährung ein erhebliches Problem darstellt, kaum Ernährungsberatung stattfindet.
Die fehlende Finanzierung der Ernährungstherapie stellt eine weitere Hürde dar. Viele Patienten können sich eine Ernährungsberatung nicht leisten, selbst wenn sie dringend benötigt wird. Dies steht im krassen Gegensatz zu den Milliarden, die im Gesundheitssystem für andere, teilweise weniger effektive Behandlungen ausgegeben werden.

Trotz der Herausforderungen gibt es auch positive Entwicklungen. Die Aufnahme der Ernährungsmedizin in die Weiterbildungsordnung für Medizinstudierende wird als wichtiger Schritt gewertet. Dies könnte langfristig zu einer besseren Verankerung der Ernährungstherapie in der medizinischen Praxis führen.
Hauner plädiert für eine stärkere Integration der Ernährungstherapie in das Gesundheitssystem. Er betont die Notwendigkeit, politische Entscheidungsträger von der Bedeutung der Ernährungsmedizin zu überzeugen und fordert mehr finanzielle Mittel für diesen Bereich. Seiner Einschätzung nach könnten bereits wenige hundert Millionen Euro das System signifikant verbessern.

Die Ausführungen von Professor Hauner machen deutlich, dass die Ernährungsmedizin in Deutschland trotz ihres enormen Potenzials für Prävention und Therapie noch immer ein Schattendasein fristet. Es bedarf konzertierter Anstrengungen von Medizinern, Politikern und Gesundheitsökonomen, um die Ernährungstherapie als essenziellen Bestandteil der medizinischen Versorgung zu etablieren und damit langfristig die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern und Kosten im Gesundheitssystem zu reduzieren.

Zusammenhänge zwischen Ernährung - Darm - Hüfte - Wirbelsäulenprobleme

Claas Hohmann, Dr.med. | Ärztlicher Direktor Buff Medical Resort, Konstanz | buff-medical-resort.de

Dr. Claas Hohmann, ein chirurgischer Orthopäde, spricht über die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Darm und Beschwerden des Bewegungsapparates. Er betont, dass Kreuzschmerzen häufig funktionelle Störungen sind und nicht immer durch strukturelle Probleme im Röntgenbild erklärt werden können.
Er erläutert, dass der menschliche Körper als ein System betrachtet werden sollte, das aus der Lendenwirbelsäule, dem Becken, dem Iliosakralgelenk, dem Hüftgelenk und dem Darm besteht. Der Iliopsoas-Muskel spielt eine zentrale Rolle in diesem System und hat enge anatomische Verbindungen zum Darm. Störungen im Darm können somit auch Auswirkungen auf den Iliopsoas und das gesamte System haben.
Hohmann beschreibt die Kausalkette von unvollständiger Verdauung zu Fäulnis- und Gärungsprozessen im Dickdarm, die Toxine freisetzen. Diese Toxine können zu einer Lähmung der Darmmuskulatur führen, was mechanische Probleme und chemische Irritationen im gesamten System verursacht. Dies kann zu Haltungsanpassungen führen, die schmerzhaft werden können.
Er empfiehlt eine ganzheitliche Betrachtung bei Rückenschmerzen, einschließlich einer Untersuchung des Darms. Die Therapieansätze beinhalten mitunter die Säuberung des Darms, Schonung und eine einförmige Kost. Hohmann betont die Verbindung zwischen Körperhaltung, Darmspannung und psychischer Situation. Er argumentiert für einen ganzheitlichen Ansatz bei der Behandlung von Rückenschmerzen, der auch - neben der Darmgesundheit - auch die spirituelle Dimension berücksichtigt.

Du bist so jung wie deine Verdauung – was können wir von den 'Blue Zones' lernen?

Monika Pirlet-Gottwald, Dr.med. | niedergelassene Praxis in München | pirlet-gottwald.de

Dr. Monika Pirlet-Gottwald hält einen Vortrag über die Bedeutung der Verdauung für Langlebigkeit und Gesundheit, inspiriert von den sogenannten "Blue Zones" - Regionen, in denen Menschen überdurchschnittlich alt werden. Sie betont, dass Gesundheit eng mit Ernährung und der Funktionsweise des Darms verknüpft ist. In ihrer auf Ernährungsmedizin spezialisierten Praxis hebt sie die Rolle von Reparaturmechanismen im Körper hervor, wie Protein-Turnover und Autophagie, die für die Gesundheit entscheidend sind.
Pirlet-Gottwald erklärt, dass 80% des Immunsystems im Darm lokalisiert sind und eine gesunde Verdauung essenziell ist, um Nährstoffe aufzunehmen und Giftstoffe auszuscheiden. Sie warnt vor den negativen Folgen einer schlechten Verdauung, wie der Bildung giftiger Substanzen durch unverdaute Nahrungsmittel. Die richtige Ernährung, basierend auf frischen und leicht verdaulichen Lebensmitteln, ist laut ihr entscheidend für ein gesundes Leben.
In den Blue Zones leben Menschen, die sich durch eine ausgewogene Ernährung auszeichnen und eine starke soziale Gemeinschaft pflegen. Faktoren wie Stressbewältigung, natürliche Bewegung und ein Sinn im Leben tragen ebenfalls zu ihrer Langlebigkeit bei. Die Bewohner dieser Zonen essen vorwiegend pflanzliche Lebensmittel, wenig Fleisch und verarbeiten ihre Nahrungsmittel sorgfältig. Ein zentraler Aspekt ihrer Esskultur ist das langsame Essen und das Hören auf das Sättigungsgefühl.
Interessanterweise wird in allen Blue Zones kein grobes Korn oder Vollkornprodukte gegessen, sondern eher fein gemahlenes oder gekochtes Getreide. Die Ernährung variiert je nach Region, aber gemeinsam ist allen eine nährstoffreiche, frisch zubereitete Kost mit einem geringen Anteil an tierischen Produkten.
Pirlet-Gottwald betont auch die Bedeutung der Essenszubereitung und -präsentation. In den Blue Zones wird das Essen bewusst und langsam genossen, was die Verdauung unterstützt. Sie erwähnt auch das Prinzip "Hara hachi bu" aus Okinawa, das besagt, den Magen nur zu 80% zu füllen.
Zusammenfassend zeigt Pirlet-Gottwald auf, dass eine gesunde Verdauung und bewusste Ernährung, kombiniert mit einem aktiven Lebensstil und starken sozialen Bindungen, wesentliche Grundlagen für ein langes und erfülltes Leben sind.

Die Rolle von Heilerde in der Darmgesundheit

Martin Raithel, Prof.Dr.med. | Klinik für Gastroenterologie und Onkologie, Malteser Waldkrankenhaus, Erlangen | waldkrankenhaus.de/kliniken/gastroenterologie-und-onkologie

Der Vortrag befasst sich mit der Rolle von Heilerde in der Darmgesundheit, insbesondere bei Reizdarmsyndrom und anderen gastrointestinalen Störungen.
Martin Raithel, ein Gastroenterologe und Ernährungsmediziner, betont, dass die Darmgesundheit nicht nur für schwer erkrankte Patienten, sondern auch für Sportler und Menschen mit hoher mentaler Belastung von Bedeutung ist. Eine intakte Darmbarriere ist entscheidend, um Überempfindlichkeitsreaktionen zu vermeiden und die Leistungsfähigkeit zu steigern. Störungen können zu verschiedenen Problemen führen, von Reizdarmsyndrom bis hin zu systemischen Erkrankungen.
Er erläutert die Bedeutung der enzymatischen Verdauung und die Rolle von Dünndarmhormonen sowie die Auswirkungen von industriell verarbeiteten Lebensmitteln auf die Darmflora. Eine Überlastung des Darms kann zu Dysbiosen und Fermentationsstörungen führen, was wiederum die Immunantwort beeinflusst. Raithel hebt hervor, dass eine kontrollierte Entzündung im Darm notwendig ist, um eine aktive immunologische Toleranz zu gewährleisten.
Die Heilerde, insbesondere die Luvos-Formulierung, wird als vielversprechendes Mittel zur Unterstützung der Darmgesundheit vorgestellt. Sie hat eine hohe Bindungsfähigkeit für Magensäure, Reizstoffe, Toxine und Histamin und zeigt positive Wirkungen auf die Darmbarriere. Sie kann somit bei Sodbrennen und Reizdarm-Symptomen helfen.
Studien zeigen, dass die Einnahme von Heilerde in Kombination mit anderen Medikamenten wie Mebeverin zu einer signifikanten Verbesserung der Lebensqualität bei Reizdarmpatienten führt.
- Eine Studie aus dem Iran zeigte, dass Heilerde in Kombination mit Mebeverin die Lebensqualität von Reizdarmpatienten verbesserte und den Durchfallsymptomscore um 31% reduzierte.
- In-vitro-Studien zeigen, dass Heilerde IgE-Antikörper und Histamin effektiv binden kann.
- Eine laufende Studie (Luvos HIS-Studie) untersucht die Wirkung von Heilerde bei Reizdarmpatienten, insbesondere in Bezug auf Histaminspiegel im Plasma, Stuhl und Urin.

Für die Einnahme der Heilerde empfiehlt Raithel, die Granulatform möglichst nüchtern oder immer zu den gleichen Zeiten einzunehmen, um eine gleichmäßige Verteilung im Magen-Darm-Trakt zu gewährleisten. Es wird geraten, einen Abstand von ein bis zwei Stunden zu anderen Medikamenten einzuhalten, um Wechselwirkungen zu vermeiden.

Zusammenfassend wird deutlich, dass Heilerde eine wertvolle Ergänzung in der Behandlung von Reizdarm und anderen gastrointestinalen Beschwerden darstellt. Weitere Studien sind notwendig, um ihre Wirkmechanismen besser zu verstehen und ihre Anwendung in der klinischen Praxis zu optimieren.

Hafertage und Kartoffeltage in der Klinik – Auslaufmodelle oder zukunftsfähig?

Robert Schmidt | Chefarzt KfN Krankenhaus für Naturheilweisen, München | krankenhaus-naturheilweisen.de

In dem Vortrag von Robert Schmidt geht es um die Kartoffel- und Hafertage, die im Krankenhaus für Naturheilweisen angeboten werden. Die Kartoffeltage sind eine natriumarme und kaliumreiche Kostform, die therapeutisch entwässernd wirkt und blutdrucksenkende Effekte hat. Sie sind besonders geeignet für Patienten mit Bluthochdruck, metabolischem Syndrom und chronischen Erkrankungen. Die Zubereitung der Kartoffeln erfolgt salzfrei, und die Patienten werden ermutigt, diese auch nach dem Aufenthalt in ihren Alltag zu integrieren.
Die Hafertage haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, insbesondere bei der Behandlung von Diabetes mellitus und Insulinresistenz. Eine dreitägige Haferkur wird angeboten, bei der täglich 120 g Hafer verzehrt werden. Der Hafer ist reich an Ballaststoffen, essentiellen Aminosäuren und ungesättigten Fettsäuren und hat zahlreiche positive Wirkungen auf den Glucosestoffwechsel. Die präbiotischen Eigenschaften des Hafers fördern ein gesundes Mikrobiom und können die Produktion von Buttersäure erhöhen, was für die Dickdarmschleimhaut wichtig ist.
Beide Kostformen sind wissenschaftlich gut untersucht und stellen sinnvolle Bestandteile einer langfristigen gesundheitsfördernden Ernährung dar. Während Kartoffeltage als salonfähig gelten, erleben Hafertage ein Revival. Trotz Berichten über Blähungen durch Beta-Glucane haben die Referenten keine negativen Erfahrungen gemacht. Insgesamt wird betont, dass sowohl Kartoffeln als auch Hafer wertvolle Nahrungsmittel sind, die in der Ernährung nicht vernachlässigt werden sollten.

Magnesiumcitrat - eine sinnvolle Alternative zu herkömmlichen salinischen Abführmitteln?

Hans-Helmut Martin, Dipl. oec.troph. | Verein für Unabhängige Gesundheitsberatung UGB e.V. | ugb.de

In einem aktuellen Vortrag von Hans-Helmut Martin wird die potenzielle Verwendung von Magnesiumcitrat als Alternative zu traditionellen salinischen Abführmitteln wie Glaubersalz und Bittersalz während des Fastens diskutiert. Der Anstoß kam von Professor Vormann, der auf die Vorteile von Magnesiumcitrat hinwies, das nicht nur abführend wirkt, sondern auch basisch ist.
Die UGB Akademie hat beschlossen, Magnesiumcitrat in einer Pilotstudie auszuprobieren, um seine Wirksamkeit und Verträglichkeit zu testen. Die Testpersonen erhielten zwischen 20 und 40 g Magnesiumcitrat, verteilt auf zwei Portionen. Die Rückmeldungen von 17 Teilnehmern wurden ausgewertet. Die meisten berichteten über eine gute bis sehr gute Wirkung und Bekömmlichkeit. Einige fanden den Geschmack angenehm, während andere ihn neutral oder unangenehm empfanden.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Wirkung dreimal als „sehr gut“ und elfmal als „gut“ oder „normal“ bewertet wurde. Die Bekömmlichkeit wurde überwiegend positiv wahrgenommen, mit nur wenigen negativen Rückmeldungen. In Bezug auf den Geschmack gab es unterschiedliche Wahrnehmungen; einige Teilnehmer fügten Zitronensaft hinzu, um den Geschmack zu verbessern. Einige äußerten den Wunsch, Magnesiumcitrat erneut zu verwenden, während andere angaben, beim nächsten Mal wieder auf Bittersalz zurückgreifen zu wollen.
Es bleiben jedoch offene Fragen zur optimalen Dosierung und zur Resorption des Magnesiums. Insgesamt könnte Magnesiumcitrat eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Abführmitteln darstellen. Die bisherigen Erfahrungen sind überwiegend positiv, doch sind weitere Untersuchungen notwendig, um die ideale Dosierung und mögliche Wechselwirkungen zu klären. Auch die Kosten im Vergleich zu Glaubersalz sind ein wichtiger Aspekt für Kliniken und Fastengruppen.
Die UGB Akademie plant, weiterhin Erfahrungen zu sammeln und die Ergebnisse zu dokumentieren. Ein Dank geht an Professor Vormann für seine wertvollen Anregungen.

Fazit und Ausblick

Rainer Matejka, Dr. med. | 1. Vorsitzender ÄGHE e.V.

Rainer Matejka bedankt sich herzlich beim Krankenhaus für Naturheilweisen in München, insbesondere bei Robert Schmidt für die Einladung und die Moderation der Veranstaltung. Ein besonderer Dank gilt dem Technikteam, das die Veranstaltung reibungslos unterstützt hat, sowie den Teilnehmern vor Ort und online.
Er weist darauf hin, dass ärztliche Teilnahmebescheinigungen für diejenigen, die noch keine erhalten haben, bereitliegen. Fastenleiterinnen und Ernährungswissenschaftler können sich per E-Mail an die ÄGHE wenden, um eine Bescheinigung zu erhalten.
Matejka hebt hervor, dass die Veranstaltung ein breites Spektrum abgedeckt hat – von der Bekömmlichkeit der Nahrung über deren Wertigkeit bis hin zur Bedeutung des Oberbauches. Er betont die Wichtigkeit der Erkenntnisse von Professor Raithel über das Duodenum und das Pankreas. Trotz der wertvollen Informationen kritisiert er, dass diese Erkenntnisse im Klinikalltag oft nicht umgesetzt werden, was teilweise an der ärztlichen Ausbildung und dem fehlenden Interesse im deutschen Gesundheitssystem liegt.
Er fordert eine aktive Einbindung der Bevölkerung in den Gesundheitsprozess, da viele Menschen in Deutschland zu passiven Konsumenten von Gesundheitsleistungen erzogen wurden. Eigeninitiative könnte entscheidend sein, um ein solidarisches Gesundheitswesen langfristig zu finanzieren.

Abschließend kündigt Matejka zwei kommende Tagungen an:
Die 59. Fortbildungsveranstaltung der ÄGHE am 23. November 2024 in Marienkron und die 60. Tagung am 5. und 6. Juli 2025 in Berlin an der Charité. Er wünscht allen Teilnehmern alles Gute und hofft auf ein gesundes Wiedersehen bei zukünftigen Veranstaltungen.

Die Tagung in München endete mit einem geselligen Abend in einem nahegelegenen Restaurant, wo die Teilnehmer die Gelegenheit hatten, sich in informeller Atmosphäre auszutauschen und zu vernetzen. Wir danken Chefarzt Robert Schmidt und seinem Team herzlich für ihre Gastfreundschaft und die informative Veranstaltung. Ein großes Dankeschön geht auch an das Küchenteam!

Tagungsbericht

Die Highlights des 20. Internationalen Fastenkongresses in Berlin & Online

Der im Juni 2023 in Berlin stattgefundene Internationale Fastenkongress zum Thema "Fasten in Wissenschaft und Klinik" bot faszinierende Einblicke in die neuesten Forschungsergebnisse und klinischen Anwendungen des Fastens.

Eine Zusammenfassung mit Fachbeiträgen gibt es hier / Summary with expert contributions:
Fasting in Science and Clinics: A Report on Proceedings from the International Scientific Symposium and Conference on Fasting in Berlin (June 2023)
karger.com/cmr/article/doi/10.1159/000540668/911625/Fasting-in-Science-and-Clinics-A-Report-on
karger.com/cmr/article-pdf/31/5/484/4288358/000540668.pdf

Die wichtigsten Erkenntnisse:
• Verschiedene Fastenformen wurden vorgestellt, darunter intermittierendes Fasten, Zeitrestriktives Essen und Fastenmimetika.
• Die positiven Auswirkungen des Fastens auf Stoffwechsel, Entzündungen und Zellregeneration wurden diskutiert.
• Fasten zeigte vielversprechende Ergebnisse bei der Prävention und Behandlung von Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmten Krebsarten.
• Die Rolle des Fastens in der Sportmedizin und bei der Verbesserung der kognitiven Funktion wurde beleuchtet.
• Praktische Anwendungen des Fastens in klinischen Umgebungen wurden vorgestellt.
• Experten betonten die Notwendigkeit weiterer Forschung, um die optimalen Fastenprotokolle für verschiedene Gesundheitszustände zu bestimmen.

Der Kongress bot eine ausgezeichnete Plattform für den internationalen Austausch zwischen Wissenschaftlern und Klinikern und unterstrich das wachsende Interesse an Fastentherapien in der modernen Medizin.
Insbesondere das umfangreiche Rahmenprogramm mit Kultur und Tanz bleibt unvergessen!

Der nächte Fastenkongress finden erneut in Berlin & Online im Juni 2025 statt:
aerztegesellschaft-heilfasten.de/termine-tagungen

Studien

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