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Einladung zum 18. Internationalen Fastenkongress | 29.-30. JUNI 2019
Kursaal in Überlingen am Bodensee
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Tagungsbericht zur 51. Fortbildung der ÄGHE in Bad Wörishofen
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Liebes Mitglied der ÄGHE,
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ganz herzlich darf ich Sie zum internationalen Kongress der Ärztegesellschaft Heilfasten und Ernährung im Rahmen unserer 18. Fastenärztetagung einladen. Sie findet auch diesmal in Kooperation mit der Klinik Buchinger Wilhelmi und der Maria Buchinger Foundation im Kursaal in Überlingen statt Der Preis der Maria Buchinger Foundation wird an Prof. Marc Mattson aus Baltimore (USA) für seine Forschung bezüglich Auswirkungen des Fastens auf das Gehirn verliehen. Prof. Andreas Michalsen wird über Perspektiven des Fastens berichten. Daniela Liebscher aus Berlin stellt die Ergebnisse einer Studie über Bahai Fasten vor. Über Buchingerfasten bei Typ-1-Diabetikern referiert Bettina Berger. Prof. James Mitchell aus Boston (USA) forscht über Fasten, um chirurgische Interventionen zu verbessern mit besonderem Augenmerk auf Eiweißrestriktion und Prof. Johannes Wechsler aus München präsentiert einen Rückblick über 40 Jahre Proteindiäten. Spannend wird die Diskussion Low Protein versus High Protein Diets. Jean Jaques Trochon aus Paris schildert seinen Kampf gegen Krebs. Yvon le Maho gibt einen Einblick in Studien mit Robotern bei fastenden Pinguinen. Prof. Frank Madeo aus Graz berichtet über Fasten und fastenimitierende Substanzen zur Gesunderhaltung. Die Auswirkung von Fasten und Lebensstil auf das Mikrobiom beleuchtet Robin Mesnage aus London. Magalie Viallon und Prof. Pierre Croisille aus Lyon zeigen Ergebnisse von MRT- und Spectroskopie-Untersuchungen vor und nach einem 14-tägigen Fasten. Gemeinsam mit Franziska Grundler stellt Françoise Wilhelmi de Toledo die Ergebnisse der weltweit größten Studie zum Buchingerfasten dar. Und Niklaus Brantschen führt uns in das Zwillingspaar Fasten und Stille ein.
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Auch die Praxis darf nicht zu kurz kommen: Selbstverständlich werden auch wieder besondere Fastenverläufe aus der Praxis vorgestellt. Haben Sie über besondere Fastenverläufe zu berichten? Gerne können Sie "Ihren Fall" auf dem Kongress vorstellen.. Bitte lassen Sie uns vorab wissen, ob Sie dazu einen Beitrag leisten möchten, damit wir es in der Zeitplanung berücksichtigen können. Kontakt: eva.lischka@buchinger-wilhelmi.com
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Die Vorträge werden in deutsch, englisch und französisch übersetzt. Gelegenheit zum intensiven Gedankenaustausch und geselligen Beisammensein gibt es wieder im Rahmen des Galaabends mit Musik und Tanzgelegenheit im Kursaal. Um eine hohe Planungssicherheit zu gewährleisten, bitten wir um baldmöglichste Anmeldung.
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Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
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Mit freundlichen Grüßen Dr. med. Eva Lischka
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in Zusammenarbeit mit der Maria Buchinger Foundation und den Kliniken Buchinger Wilhelmi am Bodensee/Marbella
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29th - 30th june 2019: International Congress in Fasting therapy of the German fasting academy ÄGHE e.V. in cooperation with the Maria Buchinger Foundation and the clinics Buchinger Wilhelmi, Lake Constance Überlingen
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18e Congrès International de l‘Association Médicale Jeûne et Nutrition (ÄGHE) en coopération avec la Clinique Buchinger Wilhelmi et la Maria Buchinger Foundation avec la remise du Prix ”Maria Buchinger Foundation“
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Adresse / Venue Kursaal am See, Christophstr. 2b, D-88662 Überlingen
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Die Vorträge werden auf Deutsch, Englisch und Französisch übersetzt | The presentations will be translated into German, English and French | Les présentations seront traduites en allemand, anglais et français)
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SAMSTAG, 29. Juni 2019
vorläufiges Programm / Preliminary program
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08:15 – 09:00 Eintreffen der Teilnehmenden
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09:00 – 09:30 Eröffnung und Grußworte
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• Eva Lischka, 1. Vorsitzende der ÄGHE • Jan Zeitler, Oberbürgermeister von Überlingen • Leonard Wilhelmi, Klinik Buchinger Wilhelmi und Maria Buchinger Foundation
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THE LONG EUROPEAN FASTING TRADITION
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09:30 Safety, Health Improvement and Well-being During a 4 to 21-day Fasting Period in a Large Cohort - Françoise Wilhelmi de Toledo, Franziska Grundler
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10:15 Preisverleihung: Der Maria Buchinger Foundation Preis wird an Mark Mattson (USA) übergeben. Laudatio: Françoise Wilhelmi de Toledo
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11:00 Working for Food: How the Brain and Body Adapt to Intermittent Bioenergetic Challenges - Mark Mattson
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12:00 A Time to Fast: Current Perspectives in Fasting - Andreas Michalsen, Berlin Bahai Fasting – Daniela Liebscher Buchingerfasten für Menschen mit Diabetes Typ 1 - Machbarkeit und Sicherheit – Bettina Berger
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13:00 Mittagessen/Lunch – Hubert Hohler, Chefkoch Klinik Buchinger Wilhelmi
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FASTING AND THE IMPACT OF PROTEINS
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14:30 Protein Restriction Improves Glucose and Lipid Homeostasis Independent of Total Caloric Intake - James Mitchell
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15:05 Rückblick auf 40 Jahre Proteindiäten – Johannes G. Wechsler
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15:40 Low Prot vs. High Prot: Diskussion
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16:00 Pause 16:30 Case Reports - Eva Lischka et al.
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17:20 Cancer and Metabolism - Jean Jacques Trochon
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18:00 Gesamtdiskussion zu allen Vorträgen | General discussion on all lectures
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20:30 Gala Abend im Kursaal, Catering der Klinik Buchinger Wilhelmi
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SONNTAG, 30. Juni 2019
From the Spiritual to the Hightech Approach to Fasting
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09:00 Fasten und Stille – ein Zwillingspaar - Niklaus Brantschen SJ
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09:40 Fasten und fastenmimikierende Substanzen zur Erhaltung der Gesundheit - Frank Madeo
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10:20 Pause 10:50 The Impact of Fasting Diet and Lifestyle on the Human Gut Microbiome - Robin Mesnage
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11:40 Magnetic Resonance Imaging and Spectroscopy to Reveal Immediate and Long-term Multi-organs Composition Changes of a 14-days Periodic Fasting Intervention - Magalie Vialon, Pierre Croisille
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12:25 - 12:45 Schlusswort der 1. Vorsitzenden der ÄGHE Eva Lischka
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- Mark Mattson, PhD | John Hopkins University School of Medicine, Baltimore
- James Mitchell, PhD | Harvard T.H. Chan School of Public Health, Boston
- Frank Madeo, PhD | Karl-Franzens-Universität, Graz
- Niklaus Brantschen, SJ | Lassalle-Institut, Zen-Meister und erfahrener Fastencoach, Edlibach
- Andreas Michalsen, MD, PhD | Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité-Universitätsmedizin, Immanuel Krankenhaus, Berlin
- Johannes Georg Wechsler, PhD | Bundesverband Deutscher Ernährungsmediziner e.V. (BDEM), München
- Françoise Wilhelmi de Toledo, PhD | Kliniken Buchinger-Wilhelmi, Überlingen
- Magalie Viallon, PhD | CREATIS Research Lab, Lyon
- Pierre Croisille, MD, PhD | CREATIS Research Lab, Lyon
- Eva Lischka, MD, PhD | Klinik Buchinger Wilhelmi, Überlingen
- Robin Mesnage, PhD | King‘s College, London
- Jean-Jacques Trochon | Air France, Paris
- Franziska Grundler, MSc | Klinik Buchinger Wilhelmi, Überlingen
- Daniela Liebscher, PhD | Immanuel Krankenhaus, Berlin
- Bettina Berger, PhD | Universität Witten Herdecke, Herdecke
Organisationsbüro / Organization office Frau / Mrs. Sara Loda Sekr. Dr. med. Francoise Wilhelmi de Toledo Tel +49 75 51 807-827 Fax +49 75 51 807-806 EMail sara.loda@buchinger-wilhelmi.com
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ÄGHE Mitglieder / Member of the association ☐ 120,00 € | Kongress gesamt / Participation from 29.-30.06.19 (für Tagung, Mittagessen am Samstagnachmittag, Pausen exkl. Getränke / Congress, lunch on Saturday, breaks. Beverages not included) ☐ 160,00 € | Kongress inkl. Abendveranstaltung / Participation congress with Diner Gala (für Tagung, Mittagessen am Samstagnachmittag, Pausen exkl. Getränke, Galaabend inkl. Dinner, exkl. Getränke / Congress, lunch on Saturday, breaks, gala evening. Beverages not included)
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Nicht-ÄGHE Mitglieder / Non-member of the association ☐ 180,00 € | Kongress gesamt / Participation from 29.-30.06.19 (Leistung siehe oben / Performance see above) ☐ 220,00 € | Kongress inkl. Abendveranstaltung (Leistung siehe oben / Performance see above)
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Um eine garantierte Anmeldung zu gewähren, bitten wir um Vorkasse auf das Konto der Ärztegesellschaft Heilfasten und Ernährung e.V. bis zum 10.06.2019. / Please confirm your registration by transferring the participation fee on the account of the « ÄGHE e.V. » Association by June 10, 2019 at latest:
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Bank: Sparkasse Bodensee IBAN: DE50 6905 0001 0001 0245 20 | BIC: SOLADES1KNZ Stichwort / reference: „ÄGHE Kongress 2019, Vor- und Zuname“
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Stornierungen sind bis 20 Tage vor Kongressbeginn kostenfrei. Nach diesem Zeitpunkt kann lediglich ein Teilbetrag, bis max. 50% rückerstattet werden. / Free cancelation up to 20 days prior to the beginning of the congress. After this deadline a partial refund up to 50% will be issued.
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Punkte Diese Veranstaltung wird für die kontinuierliche Fortbildung von Zertifikatbesitzern der DGE, des VDD und des VDOE voraussichtlich mit 9 Punkten und UGB mit 14 Punkten berücksichtigt. Landesärztekammer Baden-Württemberg voraussichtlich mit 9 Punkten zertifiziert.
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Unterkünfte / Accommodations Zimmer und Appartements finden Sie auf den Seiten der Kur- und Touristik / Rooms and apartments can be found on the pages of the spa and tourism: www.ueberlingen-bodensee.de/Uebernachten Marketing und Tourismus GmbH Landungsplatz 3-5, D-88662 Überlingen am Bodensee Telefon +49 (0)7551 / 94715-22
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Anmeldungen / Registration
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Bitte nutzen Sie das online-Anmeldeformular / Please use the online registration form under:
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Weitere Termine
23. – 24. November 2019
52. ÄGHE-Fortbildungstagung in Warnsdorf
Privatklinik Schloss Warnsdorf
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Gastgeber Chefarzt Dr. med. Elmar Battenberg
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Schloss Warnsdorf Klinik Dr. Scheele 23626 Ratekau - OT Warnsdorf
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137. ZAEN-Kongress in Freudenstadt 18.09. – 22.09.2019
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53. Medwoche in Baden-Baden - Wissenschaftliche Vorträge der ÄGHE
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2x jährliche ZAEN-Weiterbildung Arzt für NHV in Überlingen – Kurse mit Selbsterfahrung Heilfasten nach Buchinger
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Zum Erwerb des ÄGHE-Fastendiploms für Ärzte besteht die Möglichkeit der Fastenselbsterfahrung mit Theorie im Frühjahr und Herbst in Überlingen sowie Kurse im Rahmen der ZAEN-Kongresse.
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Weltweit größte wissenschaftliche Studie über die Wirkung des Buchinger Heilfastens veröffentlicht
Die bisher größte wissenschaftliche Studie über die Wirkung des Buchinger Heilfastens konnte unter der Leitung von Dr. med. Françoise Wilhelmi de Toledo und ihrem Team in der traditionsreichen Klinik Buchinger Wilhelmi am Bodensee in Kooperation mit Prof. Dr. Andreas Michalsen von der Universitätsklinik Charité Berlin zum Jahresanfang veröffentlicht werden.
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Ausgewertet wurde eine detaillierte Datensammlung von 1.422 Fastenden (41 % männlich, 59 % weiblich), die im Jahr 2016 entweder 5, 10, 15 oder 20 Tage das Buchinger Wilhelmi Fastenprogramm in der Klinik absolvierten.
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Unter dem Titel "Safety, health improvement and well-being during a 4 to 21-day fasting period in an observational study including 1422 subjects" wird dokumentiert, dass das Buchinger Heilfasten sicher und therapeutisch wirksam ist. Es fördert außerdem das emotionale und physische Wohlbefinden. Die Ergebnisse dieser Studie wurden am 2. Januar 2019 online in der Peer-Review-Zeitschrift PLOS ONE veröffentlicht.
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Im Einzelnen konnte nachgewiesen werden:
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- Fasten mobilisiert die im Fettgewebe des menschlichen Körpers gespeicherte Energie. Der Stoffwechsel schaltet von Glukose zu Fett- und Keton-Verbrauch um, wodurch zahlreiche positive Wirkungen hervorgerufen werden. Die Stoffwechselumstellung wurde in der Studie durch die permanente Anwesenheit von Ketonkörpern im Urin dokumentiert.
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- Fasten führt zu signifikantem Gewichtsverlust, vermindertem Bauchumfang und verringerten Cholesterin- und Blutfettwerten.
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- Weiterhin normalisierte das Fasten den Blutdruck der Fastenden und verbesserte Diabetes-Parameter wie Blutzucker und HbA1c, folglich wurden viele Faktoren verbessert, die zur Herz-Kreislauf-Gesundheit beitragen.
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- Darüber hinaus verbesserten sich beim Fasten in 84 % der Fälle schwerwiegende gesundheitliche Beschwerden, wie zum Beispiel Arthritis, Diabetes Typ 2 sowie Fettleber und Hypercholesterinämie, Bluthochdruck und Erschöpfungszustände.
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- 93 % der Probanden verspürten während des Fastens keinen Hunger, was zu ihrem emotionalen und körperlichen Wohlbefinden beitrug.
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- Das medizinisch begleitete Fasten zeigte nur wenige Nebenwirkungen. Diese konnten jedoch leicht und ohne Unterbrechung des Fastens behandelt werden. In Einzelfällen kam es in den ersten drei Tagen zu unruhigem Schlaf, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Beschwerden der Lendenwirbelsäule.
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Zusammenfassend hat sich gezeigt, dass dieses spezielle Fastenprogramm ein sicherer und gut verträglicher Ansatz zur Prävention von alterungsbedingten Erkrankungen und Behandlung chronischer Stoffwechselstörungen einschließlich Gewichtsproblemen ist.
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Das Buchinger Wilhelmi Fastenprogramm entstand aus dem traditionellen Buchinger Heilfasten. Es beinhaltet die tägliche Gabe von biologischen Fruchtsäften und Suppen mit durchschnittlich 200 Kalorien, wird von körperlicher Aktivität begleitet und dies in einer Umgebung, die Ruhe und Achtsamkeit begünstigt. Es verbindet die Fastenbegleitung mit integrativer Medizin und vielfältigen Impulsen zur Persönlichkeitsentwicklung.
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Françoise Wilhelmi de Toledo, Franziska Grundler, Audrey Bergouignan, Stefan Drinda, Andreas Michalsen: "Safety, health improvement and well-being during a 4 to 21-day fasting period in an observational study including 1422 subjects." PLOS ONE, 2. Januar 2019 > Link to the article
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Kontakt: Dr. Françoise Wilhelmi de Toledo E-Mail: francoise.wilhelmi@buchinger-wilhelmi.com
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Tagungsbericht zur
51. Fortbildungstagung der ÄGHE im Sebastianeum in Bad Wörishofen
24. NOVEMBER 2018
Kneipp- & Gesundheitsresort Kneippstr. 8 · 86825 Bad Wörishofen www.sebastianeum.de
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Fasten meets Kneipp
Die 51. Fortbildungstagung der Gesellschaft Heilfasten und Ernährung (ÄGHE) im November 2018 war überdurchschnittlich gut besucht. Vielleicht spielte dabei auch die für Naturheilkundler wichtige und traditionsreiche Location eine Rolle: das Sebastianeum in Bad Wörishofen – der Ort an dem Sebastian Kneipp gewirkt hat. Als Ehrengast war Hellmut Lützner mit dabei, der 2018 seinen 90ten Geburtstag gefeiert hat; in seiner Lebensgeschichte gibt es Verbindungen zu dem berühmten Pfarrer: Er hat über die Hydrotherapie nach Kneipp promoviert.
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Zu Beginn der Veranstaltung wurde eine Gedenkminute für den verstorbenen Heinz Fahrner eingelegt. Er war dreißig Jahre Arzt sowie Chefarzt der Klinik Buchinger Wilhelmi am Bodensee. In diesen Jahren hat er entscheidend zum Erfolg der Kliniken und der Weiterentwicklung der Fastentherapie beigetragen. Er war der ärztliche Nachfolger von Otto Buchinger. So ist auch sein Buch „Fasten als Therapie“ die wissenschaftlich-internistische Ergänzung des Heilfastenbuchs von Otto Buchinger. Die darin enthaltenen Erkenntnisse haben den Weg gebahnt, auf dem Fasten dann auch an akademischen Krankenhäusern und in Rehabilitationskliniken erstmals ausprobiert wurde. Heinz Fahrner war Mentor einer ganzen Generation junger Fastenärzte und Gründungspräsident der ÄGHE. Zur Kneippschen Philosophie und Kneipp-Tradition in Bad Wörishofen referierte Joachim Bohmhammel, der Physiotherapeut und Vertreter der Gesamtleitung des Sebastianeums. Er spannte den Bogen von der aktuell schwierigen Situation – es mussten zwei Häuser geschlossen werden – bis zu den ganzheitlichen Verfahren auf naturheilkundlicher Basis von Kneipp, die er zur „traditionellen europäischen Medizin“ zählt. In seinem Vortrag über Orthomolekulare Medizin in der Fastentherapie machte Udo Böhm auf die Unverzichtbarkeit einer guten Versorgung mit stoffwechsel-essentiellen Mikronährstoffen für den Erfolg des Heilfastens aufmerksam. Häufig lägen bereits vor dem Fasten Defizite an verschiedenen essentiellen Mikronährstoffen vor, insbesondere bei Vitaminen, Mineralien und ungesättigten Fettsäuren. Siegfried Bäumler beschrieb Kneipps naturheilkundlichen Ansatz als unverzichtbaren Bestandteil der kombinierten Fastentherapie und zeigte verschiedene Synergien auf, vor allem in den Bereichen grundlegender Mechanismen des Seins: Essen oder nicht Essen; Bewegung zur Nahrungsbeschaffung; Thermoregulation. „Ein Gläschen in Ehren kann niemand verwehren.“ – Aber was sagt die Wissenschaft dazu? Dieser Frage ging Dietrich Göthel nach. Auf Basis der aktuellen Studienlage kommt er zu dem Ergebnis, dass in der Gesamtheit die Risiken wahrscheinlich den Nutzen von regelmäßigem Alkoholkonsum überwiegen – aber auch hier gelte die Abwägung individueller Risiken. Kasuistiken stellten Verena Buchinger-Kähler und Eva Lischka vor. Impulsvorträge zum Monitoring im Fasten hielten Rainer Stange, Rainer Matejka und Martina-Annette Thaele-Franz. Thema waren Harnsäure, Natrium-Haushalt und Ketose. Diese wurden im Anschluss diskutiert. Am Sonntagmorgen bot Joachim Bohmhammel einen Rundgang durchs Haus an. Ausführlich zeigte er die Hydrotherapie-Abteilung, beschrieb den Tagesablauf eines Patienten in der Einrichtung und ging auch auf viele Fragen zur Wirtschaftlichkeit der Angebote ein. Später am Vormittag machte die Kurdirektorin Petra Nocker persönlich eine hochinteressante Führung durch das Kneipp-Museum. Nach wie vor bilden die fünf Säulen der Kneipp-Therapie die Grundlage für zahlreiche Angebote in modernen Kliniken: Es sind Wasser, Ernährung, Bewegung, Kräuter und Innere Ordnung. Das Element „Innere Ordnung“ wird aktuell auch mit dem Begriff „Achtsamkeit“ in die heutige Zeit übersetzt. Dieser ganzheitlich naturheilkundliche Ansatz von Kneipp wurde anhand der vielen Exponate sehr anschaulich.
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Natrium-Haushalt – immer vor Überraschungen sicher? Fokus NaCl und Hyponatriämie im Fasten – Rainer Matejka, Bad Brückenau Natrium, ein Weichmetall, ist u.a. Bestandteil von Kochsalz. 6 g Kochsalz enthalten 2,4g Natrium.Angesichts des insgesamt meist zu hohen Kochsalzkonsums in der Ernährung, wurde jahrelang eine möglichst niedrige Kochsalz und Natriumaufnahme empfohlen.Doch seit geraumer Zeit zeigen Untersuchungen: Salz ist lebensnotwendig. bei Zufuhr unter 2,5 g/Tag können u.a. Schwindel, Verwirrtheit, Herzrhythmusstörungen und Tod auftreten. Mittlerweile sollen 10-30 Prozent aller Kollapszustände bei alten Menschen auf einen Natrium- und Flüssigkeitsmangel zurückzuführen sein.Bei Natriummangel kann Zucker schlechter in die Zellen abströmen. Zudem begünstigt Natriummangel Insulinresistenz und damit Diabetes und weitere kardiale Risikofaktoren. Beim Fasten treten offenbar Natriummangelzustände häufiger auf als gedacht. Deshalb sollten Diuretika beim Fasten konsequent abgesetzt werden. Aber auch ACE-Hemmer und Antidepressiva begünstigen einen Natriummangel, wahrscheinlich auch salinische Abführmittel (hypovolämische Hyponatriumie). Eine gewisse Salzzufuhr - durch Salztabletten, Infusionen oder "Nachsalzen" der Fastenbrühen - wirkt einem Mangel entgegen und reduziert empirisch sogenannte Fastenkrisen signifikant.
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Ketose – Je mehr, desto besser? Serum- und Urin-Ketonkörper-Konzentrationen im Fasten – Martina-Annette Thaele-Franz, Lauerz (Schweiz) Ketonkörperproduktion während Langzeit-Fasten Therapeutisches Fasten ist eine wichtige naturheilkundliche Behandlungsmöglichkeit bei vielen Erkrankungen, insbesondere muskulo-skelettalen Schmerzen, metabolischem Syndrom, chronisch entzündlichen Erkrankungen, aber auch funktionellen Magen-Darmstörungen und psychosomatischen Beschwerden. Nur ein Teil wurde in klinischen Studien untersucht. Die jüngere Grundlagenforschung liefert Hinweise, dass sich Ketonkörper bei verschiedenen chronischen Erkrankungen und Stoffwechselerkrankungen positiv auswirken können, möglicherweise auch präventivmedizinisch. Im Rahmen dieser Beobachtungsstudie wurde anhand von Blutwerten aus der Fingerbeere der Verlauf der Serumkonzentrationen der ß-Hydroxybuttersäure als repräsentativem Ketonkörper während eines mindestens 2-tägigen Buchinger-Fastens unter vollstationären Bedingungen untersucht. Ebenso wurden kapilläre Glucose-Konzentrationen bestimmt und zu den Ketonkörpern wie der Befindlichkeit in Relation gesetzt. Von 22 gescreenten Patienten, die laufend in einer naturheilkundlichen Klinik nach dort üblichem Vorgehen ein Buchinger-Fasten durchführen sollten, konnten initial die Daten von 20 Verläufen ausgewertet werden. Drei Patienten schieden nachträglich aus (einmal Non-compliance, zweimal vorzeitiger Abbruch des Fastens). Die verbliebenen 17 Patienten (13 Frauen, 4 Männer, medianes Alter 62,15 Jahre) wiesen insbesondere Diagnosen chronisch schmerzhafter Erkrankungen (wie z.B. Polymyalgia rheumatica und Polyarthrose) auf. Bei allen Teilnehmern war ein Anstieg initial nicht nachweisbaren ß-Hydroxybuttersäure-Konzentrationen auf im Mittel 1,82 mmol/l an Tag 5, bzw. maximal 5,6 mmol/l (Tag 10, letzter Fastenwert) zu beobachten. Parallel sanken die ebenfalls kapillär gemessenen Blutzuckerkonzentrationen. Ebenso konnte eine systolische und diastolische Blutdrucksenkung ermittelt werden. Zwei Diabetiker wiesen wesentlich geringere Anstiege auf. Nach dem Fasten sanken die Ketonkörper-Konzentrationen rasch wieder ab. Die Auswertung des Befindlichkeitsfragebogens ergab im Messzeitraum keine parallele Besserung des Befindens sowie der Verträglichkeit zum Anstieg der Keton-Werte. Schlussfolgerung: Während eines max. 9–tägigen Buchinger-Fastens unter vollstationären Bedingungen treten regelhaft und bereits nach wenigen Tagen Anstiege der ß-Hydroxybuttersäure-Konzentrationen auf, wie sie aus dem Leistungssport oder bei Hungernden bekannt sind, in jedem Fall weit unterhalb der Alarmwerte für ein beginnendes diabetisches Koma. Diese korrelieren invers mit dem Verlauf kapillärer Glucose-Konzentrationen.
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„Ein Gläschen in Ehren kann niemand verwehren“ – Was sagt die Wissenschaft? Dr. med. Dietrich Göthel, Arzt und Apotheker, Naturheilverfahren und Homöopathie, Bergisch Gladbach
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Im Jahre 1786 wurde von dem englischen Arzt William Heberden erstmals über positive Wirkungen von Alkohol bei Herz-Kreislauferkrankungen berichtet. Diese Beobachtung wurde in den nachfolgenden Jahrhunderten mehrfach bestätigt. Im Jahre 1992 wurde der Begriff „Französisches Paradox“ geprägt. Dies beschreibt das Phänomen, dass Franzosen trotz erhöhter Risikofaktoren, z.B. hohe Zufuhr von gesättigten Fetten, (paradoxerweise) weniger an Herz-Kreislauferkrankungen leiden als Menschen in vergleichbaren anderen Ländern. Dies wurde auf den regelmäßigen Konsum von Rotwein zurückgeführt. Wenngleich bei einigen Experten inzwischen Zweifel an der Existenz des „Französischen Paradox“ bestehen, so konnten positive Wirkungen eines regelmäßigen Wein- bzw. Alkoholkonsums in geringen Mengen auf die Gesamtmortalität und auf Herz-Kreislauferkrankungen auch durch die Ergebnisse von mehreren aktuellen Metaanalysen bestätigt werden. Dabei zeigte sich hinsichtlich der Dosis-Wirkungs-Beziehung eine sog. J-Kurve, die besagt, dass bei Abstinenz ein höheres Gesundheitsrisiko besteht als beim regelmäßigen Konsum geringer oder moderater Mengen von Alkohol (ca. 10-30 g/Tag). Bei größeren Mengen kommt es zu einem linearen Anstieg zwischen der Zufuhr von Alkohol und den Risiken für die Gesundheit und einem frühzeitigen Tod. Im April und August 2018 wurden die Ergebnisse zweier großer Metaanalysen publiziert, die auf der Basis von ca. 600.000 bzw. 650.000 Personendaten eine lineare Zunahme der Gesundheitsrisiken durch Alkohol postulieren und damit den gesundheitlichen Nutzen geringer oder moderater Mengen (J-Kurve) in Frage stellen. Bei genauer Betrachtung der zugrundeliegenden Methodik der Datenerfassung und Auswertung finden sich jedoch bei beiden Metaanalysen Aspekte, die einer pauschalen Negativbewertung des Gesundheitsnutzens von Alkohol in geringen Mengen entgegenstehen. Nach wie vor zeigt sich auch in diesen Analysen, dass Alkohol das Risiko für ischämische Herzerkrankungen und (nicht-tödliche) Herzinfarkte senken kann. Bei Frauen ist zudem eine Schutzwirkung vor Diabetes mellitus erkennbar. Allerdings stehen den wenigen positiven auch viele negative Wirkungen gegenüber, sodass in der Gesamtheit die Risiken wahrscheinlich den Nutzen von regelmäßigem Alkoholkonsum überwiegen. Über die Wirkungsmechanismen von Alkohol auf Blutlipide, Blutgerinnung, Gefäße und Glukosestoffwechsel kann für Risikopatienten jedoch eine Rationale für den Konsum geringer Mengen Alkohol entwickelt werden. Nach Abwägung der individuellen Risiken kann daher das Sprichwort weiter Bestand haben: „Ein Gläschen in Ehren kann niemand verwehren.“
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Orthomolekulare Unterstützung der Fastentherapiem (Schwerpunkt chronisch entzündliche Erkrankungen) - Dr.med. Udo Böhm, Lehrbeauftragter der LMU München, Medizinischer Leiter der AOM beim Diplom Orthomolekularmedizin der ÖÄK, Unterwössen Heilfasten eignet sich hervorragend als essentieller Baustein von Prävention und Therapie. Abhängig von den jeweiligen Zielparametern gibt es mehrere Möglichkeiten, wie es sinnvoll umgesetzt werden kann. Entscheidend dabei ist natürlich auch, ob Fasten als Kurzzeitfasten (z.B. zur Reinigung) oder als Langzeitfasten (z.B. Reduktionsdiät zur Therapie von Stoffwechselstörungen) geplant wird. Eine wichtige Rolle für den Erfolg des Heilfastens spielt die individuell angepasste Versorgung mit Mikronährstoffen, da nur dadurch eine optimale Funktionsfähigkeit des Organismus gewährleistet wird. Da zudem häufig bereits vor Beginn des Heilfastens Defizite an verschiedenen essentiellen Mikronährstoffen vorliegen, insbesondere bei Vitaminen, Mineralien und ungesättigten Fettsäuren, sollte diesem Thema deutlich mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden.Mikronährstoffe haben aber auch zahlreiche eigene gesundheitsdienliche Effekte und unterstützen dadurch Heilfastenmaßnahmen zusätzlich. Das wird im Vortrag am Beispiel von chronisch entzündlichen Erkrankungen gezeigt, bei denen sich Heilfasten als Baustein eines ganzheitlichen Therapiekonzepts etabliert hat. Seine Wirkung wird durch entzündungshemmende Mikronährstoffe wie ungesättigte Fettsäuren, die Vitamine D und E sowie verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe hervorragend verstärkt. Die Mikronährstoffe werden bei diesen Indikationen üblicherweise als Einzelsubstanzen in pharmakologischen Dosierungen in oraler und parenteraler Form eingesetzt, wegen des Gehalts an Mikronährstoffen in natürlicher Matrix immer häufiger auch in Kombination mit traditionellen Heilpflanzen.Heilfasten und Mikronährstoffmedizin bilden also ein starkes Team, weshalb sich eine Kombination beider Maßnahmen geradezu aufdrängt.
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